Heute habe ich mal wieder ein Kinderbuch für euch. Doch es ist ein Kinderbuch der etwas anderen Art es behandelt nämlich ein Thema, das es so sonst selten, bis gar nicht gibt. Nämlich das Thema Dienstreise, beziehungsweise was ist eigentlich, wenn Mama mal länger wegmuss? Wie geht es den Kindern? Wie geht es auch den Eltern? Die Autorin Stefanie Bier. Hat damit auf jeden Fall ihre eigenen Erfahrungen gemacht und in dieser Geschichte niedergeschrieben. Dazu gibt es noch gleich eine tolle Idee, aber mehr dazu im Beitrag.

Eckdaten zum Buch

Das Buch Noch einen Kuss, bevor Mama auf Dienstreise muss wurde von Stefanie Bier geschrieben und von Lena Lackmann illustriert. Erschienen ist es 2022 im Verlag BoD.

Auf 26 Seiten habt ihr nicht nur eine kleine Geschichte zum Thema Dienstreise und Familienleben, sondern auch direkt eine kleine Bastelanleitung.

Erwerben könnte das Buch wie immer im Fachhandel oder direkt beim Verlag für 8,99 €.

Darum geht es

Es geht um die Geschwister Freddy und Til, Freddy steht dabei für Friederike, aber das findet sie sogar nicht cool. Also Freddy und Til kennen es leider schon, dass Mama oder Papa mal auf Dienstreise müssen. Ihnen fällt der Abschied dann immer schwer, denn Mama und Papa sind dann einige Tage weg. Diesmal hat sich Freddy aber etwas ganz Besonderes ausgedacht, um die Zeit bis zum Mamas Wiederkommen besser überbrücken zu können. Im Buch zeigt sie mit viel Fantasie, wie man auch solche schwierigen Situationen meistern kann.

Unsere Meinung zum Buch

Als mir die Autorin Stefanie Bier schrieb, ob ich nicht Lust hätte, ihr Buch zu rezensieren, war ich gleich Feuer und Flamme, denn das Thema Dienstreise beziehungsweise abwesender Elternteil wegen Arbeit ist uns ja nun nicht fremd. Immer wieder bin ich allein mit den Mädchen. Und ihnen, und natürlich auch dem Papa, fällt das sehr, sehr schwer, diese Trennung zu überstehen und auch die Zeit allein dann zu überbrücken. Ich habe auch schon gemerkt, dass es zu diesem Thema sehr, sehr wenig Kinderbücher gibt und auch überhaupt das Thema Abwesenheit (nicht im Sinne von alleinerziehendem Elternteil) sehr wenig thematisiert wird. Deswegen war ich sehr froh, dass Stefanie Bier es aufgegriffen und so wundervoll umgesetzt hat. Ihr wisst, ich bin ein Fan von guten Illustrationen und ich liebe die Illustration von Lena Lackmann sehr. Sie sind minimalistisch, aber doch sehr detailreich.

In die Geschichte kann sich wohl jeder, der die Situation schon einmal erlebt hat, schnell einfinden. Mama muss abreisen und dann ist der Abschiedsschmerz groß. Die Ideen, die Freddy daraufhin entwickelt, sind wirklich witzig, aber auch wirklich brauchbar. Ich werde davon auch einiges beim nächsten Mal umsetzen, z.B. das Zählen der Zeit anhand von kleinen Hilfsmitteln und Aktionen. Ich kannte es zum Beispiel mit Bonbons oder kleinen Perlen, hier in dem Buch wird es anhand eines selbst gebastelten Armbands umgesetzt. Eine Anleitung zum Basteln ist direkt dabei.

Das Buch ist nicht dick und auf den ersten Blick dachte ich wow, das sind aber viele Zeilen, viel Text, da brauch ich wohl doch etwas Zeit zum Vorlesen, aber das Buch ist so gut geschrieben, dass es sich wirklich schnell und verständlich wegliest.

Ich finde es toll, dass auch dieses Thema mal Eingang in ein Kinderbuch gefunden hat, weil man den Kindern so natürlich viel besser zeigen kann, dass das auch normal ist. Natürlich ist es nicht bei jedem Elternhaus so, dass einer der Elternteile mal wegmuss, aber grundsätzlich sind viele Familien davon betroffen, dass ein Elternteil mal über kürzere oder längere Zeit fern ist. Und den Kindern wird auch gleich gezeigt, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, damit umzugehen, dass sie selbst kreativ werden können. Ich finde es wunderbar und meine Kinder haben natürlich auch schon einige Ideen daraus mitgenommen. Ich hoffe, Sie setzen nicht die Bastelideen an der Wohnzimmerwand um, aber auch das ist natürlich eine super Möglichkeit und fände ich am Ende vielleicht sogar ganz witzig. Mehr verrate ich dazu aber nicht!

Von uns also eine Riesenempfehlung

Liebe Grüße,

deine Jenny.