Leben mit Baby

Rebekkas 11. Monat – ein Monatsbericht

Es gibt wieder einen Monatsbericht, denn Rebekkas letzter Babymonat ist angebrochen. Nur noch ein Monat, dann wird sie schon ein Jahr alt. Nur noch einen Monat, dann ist sie offiziell kein Baby mehr. Auch jetzt kommt sie mir nicht mehr wie unser Baby vor, sie hat sich schon zu viele kleinkindliche Züge angenommen. Sie ist schon viel zu groß geworden, hat sich schon zu viele Schritte in die große Welt hinaus gewagt, als das ich sie noch guten Gewissens mein Baby nennen könnte.

Kurzinfo:

  • 73cm klein
  • 8kg leicht
  • Kleidergröße 74 (wird bei Shirts aber eng, da nehme ich lieber die 80)

Dieser Monat war voller Veränderungen und Entwicklungen, sie ist wieder unglaublich gewachsen, nicht nur körperlich, sondern auch auf geistiger Ebene. Sie ist nun ein richtiges aktives Familienmitglied, kein stiller Begleiter mehr. Und das liegt nicht nur daran, dass dieses kleine Ding einfach nichts vom Schlafen hält, sie bringt sich auch aktiv ein. Aber lest doch genauer…

Wir waren diesen Monat sehr viel draußen. Das Wetter war meistens gut, oder zum mindestes erträglich, sodass wir nach dem Kindergarten immer ein ganzes Ende gelaufen sind. Einerseits ist das schön für Rebekka, weil sie auch gerne die Welt entdecken möchte, andererseits ist das auch ganz schön anstrengend, weil man sie eigentlich nicht aus den Augen lassen darf. Eine Sekunde nicht hin geschaut, da hat sie einen Stock im Mund. Oder eine Zigarette.

 

Stillen und Beikost

Es bleibt Breifrei. Rebekka isst jede Mahlzeit bei uns mit und damit kommen wir sehr gut klar. Es ist natürlich schwierig zu erkennen, was sie gerne essen möchte (bei Hanna war das einfach, sie hat ein Jahr lang morgens Hirse mit Banane gegessen, Abends Getreidebrei und Mittags einfach Mittagessen), aber generell finden wir immer etwas.

Wenn ich ihr das Essen in die Hand gebe wird nur gematscht, davon landet nichts im Mund. Ich hatte gedacht, wenn ich sie einfach lasse, dann wird sich das schon geben, immerhin wird sie ja auch essen wollen, aber nein. Matsch, matsch, matsch. Manchmal ist das okay für mich, zum Beispiel wenn es nur um das Nachmittagsobst geht, manchmal aber nicht, zum Beispiel beim Mittag, wenn ich merke sie hat Hunger. Dann finde ich muss die Neugierde mal zurückstecken, bis der Hunger befriedigt ist. Ich hatte ja mal gehört, dass man einfach variieren soll, zum Beispiel nur ein Stück hinlegen und nicht alles, oder viel, dass dann besser klappt. Tja, bei uns klappt das leider nicht. Sie isst nur, wenn ich es ihr direkt in den Mund gebe, oder den Löffel so in die Hand drücke, dass sie ihn sicher zum Mund bringt. Sonst ist Essen für sie vor allem ein Untersuchungsobjekt.

Thema Bauchschmerzen sind wir leider noch nicht weiter gekommen. Erst letztens habe ich ein paar Erbsen in ihr Essen getan (und sie mag Erbsen wirklich gerne), da hat sie wieder die Folgenacht geschrien (geschrien und geschrien). Sie bekommt davon solche starken Blähungen, mit denen sie nicht richtig fertig wird, dass ich eigentlich alles, bei mir und bei ihr, weglassen muss, was blähend wirken könnte. Und das ist ja  wirklich fast alles. Ich mache mir deshalb ein wenig Sorgen um die Ausgewogenheit ihrer Ernährung. Aber ihre Ärztin meint, dass das Zeit braucht und das wir ihr trotzdem alles weiter geben sollen, damit sie sich dran gewöhnt. Ganz überzeugt bin ich noch nicht.

Ich stille immer noch, gegen Ende des Monats sogar mehr, bzw. ausschließlich, da sie da krank war und wieder gezahnt hat. Sie ist so empfindlich, was das Zahnen anbelangt, dass sie dann nichts in der Nähe ihres Mundes haben möchte. Auch nachts wacht sie noch oft auf, um zu tirnken. Wenn es gut läuft 3 Mal, eher aber mehr in diesem Monat. Ich erinnere mich noch, wie ich in den ersten Monaten berichtet habe, wie gut sie schläft. Sie hat durchgeschlafen, wir hatten mit Schlafen keinerlei Probleme. Diesen Zustand wünsche ich mir wirklich zurück, weil mir der Schlaf sehr fehlt. Auch Rebekka ist immer müde.

Ihr Lieblingsessen sind übrigens Nudeln. Egal welche Form, egal welche Farbe. Nudeln schlagen sogar Obst, und das isst sie auch wirklich gerne. Nudeln mit Avocado in die Hand gedrückt, ein absoluter Dauerrenner! Wahrscheinlich, weil sie sie so gut alleine halten und essen kann…oder weil Nudeln einfach wirklich lecker sind : D

 

Schlafen und Tragen

Was soll ich sagen, ohne groß zu meckern. Es wird nicht besser, so wie es in den Vormonaten war, so ist es immer noch: wenig Schlaf, viel Rumgewelze.

Sie schläft abends immer noch nicht ein, lässt sich immer noch nicht hinlegen. Diesen Monat habe ich aber den Vorteil, dass sie manchmal beim Trinken einschläft. Ich weiß, damit mache ich es mir einfach, aber ich habe keine Lust mehr auf dieses alltägliche abendliche Gezanke und Gezerre. Die Kinderärztin meinte, ich muss da einfach durch, ich soll sie einfach in den Schlaf begleiten, ihr Rituale schaffen. Wenn das mal so einfach wäre, an diesen Punkt komme ich mit Rebekka ja gar nicht erst! Sie sieht das Bett und fängt an zu schreien. Nicht weinen, nicht meckern. Sie schreit und wirft sich hin und drückt mich weg und ist todunglücklich. Und sie bleibt nicht liegen. Die einzige Möglichkeit die ich habe, ist sie runter zu drücken, oder schreien zu lassen und beides mache ich nicht. Und damit bin ich nun ziemlich ratlos. Sie möchte kein Lied, sie möchte nicht kuscheln (abends), sie bleibt nicht liegen, also wie soll ich einem so kleinem Kind begreiflich machen, dass es abends aber einfach die Zeit ist schlafen zu gehen (Und sie ist müde!)?

Dieses Kind hat ein unglaublich großes Bedürfnis nach Nähe. Wenn sie mal einschläft, neben, oder auf mir, dann krallt sie sich mit ihrer Hand an meinem Arm fest, sodass sie auch gleich wieder aufwacht, wenn ich mich nur bewege. Bei der kleinsten Veränderung möchte Sie auf den Arm, Aus dem Blickfeld verschwinden geht gar nicht. Einerseits kann ich das verstehen, immerhin durchläuft sie große Veränderungen, sie ist dabei sich ihren eigenen kleinen Weg weg von Mama zu erarbeiten, aber andererseits liegen unsere Nerven blank. Und zwar alle. Hanna mag das Geschrei nicht mehr hören, unser Papa ist traurig, weil sie sich meist nicht von ihm tragen und beruhigen lässt und ich würde gern regelmäßiger duschen und essen. Vom Schlafen mal zu Schweigen.

Im Kinderwagen schläft sie gar nicht mehr, auch nicht wenn sie müde ist, dafür ist alles rundherum einfach zu spannend. In der Manduca kann sie auch schlecht schlafen zur Zeit, es ist einfach zu warm. Trotzdem ist diese immer noch täglich im Einsatz.

 

Motorik

Motorisch ging wieder richtig was in diesem Monat! Sie hat nicht nur das, was sie letzten Monat gelernt hat, geübt, sie kann auch wieder einiges Neues.

Sie steht alleine. Das lief über den Klassiker. Sie hat sich irgendwo festgehalten und wir haben ihr etwas in die Hand gegeben. Dann noch was interessantes hingehalten und Zack hat sie gar nicht bemerkt, dass sie sich gar nicht mehr festhält. Seit sie das kann, steht sie auch alleine auf, ohne festhalten. Da staune ich auch immer, was sie für Muckis hat: sie steht, geht in die Hocke und steht einfach wieder auf, als ob sie das schon immer macht.

Sie läuft an der Hand. Am Anfang des Monats noch eher zögerlich und man hat gemerkt, dass ihr das eigentlich noch nichts ist, aber mit einmal ging das richtig gut. Die Füße stellt sie nun auch richtig und sie animiert uns von alleine sie an die Hand zu nehmen. Wir sind alle so gespannt, wann ihre ersten Schrittchen kommen, lange wird es nicht mehr dauern (:

Rebekka tanzt 😀 Wenn Musik kommt, wippt sie so mit dem Körper hin und her oder schaukelt ihn von rechts nach links. Super Süß!

Rebekka gibt Küsschen. Also eigentlich macht sie nur das Schmatzgeräusch, aber das ist so niedlich. Am Anfang hat sie es einfach immer gemacht, wenn sie es bei anderen gehört hat, oder andere halt Küsschen gegeben haben, mittlerweile kennt sie auch mehr oder weniger den Kontext. Letztens waren wir zum Beispiel abends bei Hanna im Zimmer und ich habe ihr Gute Nacht gesagt, ich hab dich lieb. Da sagt Hanna ich hab euch auch lieb und Rebekka hat Küsschen gegeben. Hach war das süß (: Sehr witzig ist, dass jedes mal, wenn unser Papa und ich uns küssen von irgendwoher, wo auch immer Rebekka gerade ist, dann diese Küsschengeräusche kommen xD Unser ganz persönliches Kussecho!

Sie kommt nun überall runter. Sie kommt ja schon eine Weile auf die Couch, kam aber bis zu diesem Monat nicht herunter. Wir haben ihr gezeigt, wie sie sich selber umdreht und mit den Beinen, nicht dem Kopf, voran wieder runter steigen kann. Und das hat sie super umgesetzt und gelernt. So kommt sie jetzt nicht nur von der Couch, sondern auch vom Bett.

Uuuund das Kind kommt nicht nur die Rutsche hoch, sondern auch wieder runter! Ich fand es schon ziemlich gefährlich, dass sie nun die Rutsche hochklettern kann, wie ich es euch im letzten Monatsbericht beschrieben hatte. Also habe ich versucht zu zeigen, wie sie selber auf dem Bauch rückwärts, alles andere fand ich zu gefährlich, wieder runter rutschen kann. Und sie kann es!! Ich bin wirklich erstaunt darüber, wie wendig und geschickt dieses Kind schon ist. Sie steht dann da vor der Rutsche, dreht sich, geht in die Hocke, Beinchen zurück und hingelegt. Das empfinde ich noch als ziemlich schwierige Reihenfolge, aber das bekommt sie wirklich super hin.

 

Kommunikation

Oft werde ich gefragt, ob Rebekka schon redet. Nein, sie sagt noch nichts (auch wenn sie Mama wieder erstaunlich klar und oft richtig ausspricht, es klingt einfach noch nicht wie das erste Wort, schwer zu erklären). Aber ich verstehe sie trotzdem. Ganz komisch, aber die Bezugspersonen entwickeln ja ziemlich schnell ein Gespür dafür, was die Kinder und Babys meinen und welche Laute oder Wörter sie dafür verwenden. Rebekka fragt ziemlich häufig nach Hanna und Papa, was ich eindeutig heraushöre (Ist zwar ein “lana” und “baba”, aber das kommt noch).

Man kann sich auch richtig mit ihr unterhalten. Das ergibt natürlich überhaupt kein Sinn, aber sie mag das sehr gerne. Hallo Rebekka, gehen wir essen? “yahh” Gut, dann komm mit in die Küche “dada” Ja genau, da gehen wir lang “dadaaaaa” Machen wir ein Brot? “da?” 😀

Und Rebekka ruft., falls sie mal irgendwo festsitzt. Da gibt es das panische Rufen, weil sie sich in eine Situation manövriert hat, die etwas brenzlig ist (zum Beispiel auf den Kinderstuhl geklettert) und das normale Rufen, wenn sie aufgewacht ist oder vom Hochbett runtergeholt werden möchte.

Ansonsten kommuniziert Rebekka natürlich viel über Körpersprache, mit ihren Armen und Händen. Nicken tut sie leider nicht so häufig, aber ihren Kopf schütteln schon. Ihr Nein kommt wirklich sehr gezielt und das ist wirklich praktisch.

Ich finde das schön, weil sie so nun auch eigene Wünsche äußern kann (sogar ziemlich lautstark 😉 ) und eben kein stilles Baby mehr ist.

Mehrmals haben Leute gesagt, das sich Rebekkas Stimmlage verändert hat. Sie ist irgendwie melodischer geworden und hat nun mehr Tonlagen.

 

Schwestern

Das mit den beiden ist ein wirklich zweischneidiges Schwert. Rebekka liebt ihre Schwester und möchte am liebsten die ganze Zeit mit ihr zusammen sein. Hanna macht eigentlich auch gerne etwas zusammen mit Rebekka, aber dass sie so an mir hängt und Hanna gar keinen Raum mit mir lässt, nimmt sie ihr übel. Ist auch verständlich, Hanna tut mir auch wirklich leid. Ich bin zur Zeit unter der Woche alleine mit den beiden Kindern (wie ich euch ja hier berichtet hatte) und wenn Rebekka dann einfach nur getragen werden möchte, kann ich nicht mit Hanna spielen oder ihr Vorlesen. Hanna muss da sehr viel aushalten, und dafür macht sie es immer noch sehr gut. Ich finde, da ist es auch in Ordnung, wenn sie mal etwas grummelig auf ihre Schwester ist, Hauptsache die Grundgefühle ändern sich nicht.

Rebekka ruft sehr viel nach Hanna, wa sich sehr süß finde. Und wenn ich Rebekka im Bad zeige, dass es gleich für beide in die Wanne geht, ist sie ganz aus dem Häuschen. Die beiden baden gerne zusammen, andere Aktivitäen und SPiele sind zur Zeit eher schwierig.

 

Verschiedenes

Rebekka hat ihren 4. Zahn. Der Schneidezahn oben ist durch und es war wieder eine Qual. Sie hat zwei Tage und Nächte geschrien und sich gewunden. Sie hat nicht gegessen und wollte sich nicht am Mund anfassen lassen, sodass ich ihr nicht mal etwas gegen die Schmerzen geben konnte. Ich hoffe, dass die nächsten Zähne besser werden.

Rebekka war das erste Mal richtig krank. Weihnachten hatte sie auch schon eine leichte Bronchitis, aber die hat sie ja locker weggesteckt. Diesmal hatte sie das drei Tagefieber und sie hatte wirklich 3 Tage lang knapp 40°  gehabt und hat sich hundeelend gefühlt. Sie hat nur geschlafen und geweint, das war schrecklich mit zu erleben.

Rebekka liebt es alles mögliche herunter fallen zu lassen. Manchmal setzt sie sich einfach auf die Couch, hat sich ein Spielzeug mitgenommen oder lässt sich etwas geben, und dann wirft sie es runter. Immer und immer wieder. Warum auch nicht…

 

11 Monate sind um, bleibt nur noch einer. Ein bisschen wehmütig bin ich ja und denke nun auch wirklich oft daran, wenn ich Rebekka anschaue. Eigentlich ändert sich ja nichts, aber der erste Geburtstag ist doch irgendwie besonders. Ich bin gespannt, was wir bis dahin noch erleben. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden mit dem nächsten und letzten Monatsbericht!

Beste Grüße

eure Jenny

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