Meine Bücherliste im 1. Tertial 2024
Neues Jahr, neue Bücherliste! Was habe ich in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 gelesen? In diesem Beitrag erfahrt ihr es. Zuerst ein kleiner Überblick über die Idee meiner Gelesenliste und dann natürlich direkt die Bücher. Viel Spaß!
Es gilt:
Das ist meine persönliche Meinung. Manche der Bücher habe ich gelesen, weil ich im Internet oder in Bücherläden gute Rezensionen oder Empfehlungen bekommen habe, aber zu jedem Buch findet ihr meine Meinung.
Wichtig bei einem Buch sind mir ein guter Lesefluss, sinnvolle, gut durchdachte Charaktere und eine fesselnde Story. Ich finde es gibt nichts Schlimmeres, als wenn man das Ende schon in der Mitte erahnen kann. Das hat dann auch erheblichen Einfluss auf meine Bewertung.
Die Bewertung gibt es in Sternform – bis zu 5 Sterne – und einmal als Textform, damit bei fehlenden Sternen klar wird, woran es liegt.
Zuletzt vielleicht noch, was ich grundsätzlich gerne lese, als Orientierung, denn das Spiegelt sich natürlich auch in meinen Listen wider: Dramen, alles rund um Familiengeheimnisse, historische Romane, aber auch Erfahrungsberichte und Einblicke in verschiedene Bereiche, wie zum Beispiel das ländliche Leben, das Leben in den Bergen etc. Das kann dann gerne in Romanform, aber auch gerne in Berichtform sein. Alles andere, was ich lese, orientiert sich dann an dem, was ich für meinen Beruf in der Beratung brauche oder mich einfach interessiert.
Nun aber zu meinen Büchern:
Violeta
Von Isabel Allende
Was soll ich sagen. Violeta ist ganz eindeutig von Isabel Allende. Das heißt zum einen die Themen kreisen um die gleichen Themen, um die sie immer kreisen. Man möchte meinen, man habe das alles schon gelesen, man kennt die Geschichte schon (schon vor allem, weil viel Geschichte mit drin ist und die Ereignisse natürlich sind wie sie sind). Diesmal hat es mich in manchen Teilen sehr an Mayas Tagebuch erinnert. Und dann ist da aber diese andere Seite, die einen eine Träne verdrücken lässt, man doch mitgerissen ist und die Wendung nicht unbedingt vorhersieht, obwohl es einem so vertraut vorkommt. Denn schreiben kann sie. Ich liebe Isabel Allendes Schreibstil einfach, ich verliere mich zu gerne in den endlosen Sätzen. Sie schafft es 100 Jahren Leben zu erzählen, ohne dass es wie eine Aufreihung vorkommt (wie Beispielsweise in Die Waffen des Lichts) oder langweilig wird.
Das Buch ist geschrieben, wie sie nun mal schreibt. Es gibt einzelne Teile, die nochmals in Kapitel untergliedert sind, in denen es auch deutliche Absätze gibt. Man kann das Buch also jederzeit unterbrechen oder viel am Stück lesen, das mag ich.
Einen Stern Abzug trotzdem für die immergleichen Orte, Menschen, Geschichtsstücke. (Auch wenn sie sich diesmal bemüht hat keine Namen zu nennen und alles aus einer anderen Perspektive zu erzählen! Schon wieder fast einen halben Stern drauf dafür).
4 von 5 Sternen
Links:
Das Buch bei Thalia: Violeta*
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Das Pfirsich Haus
Von Courtney Miller Santo
Seichte Literatur für Zwischendurch, mich hatte das Familiengeheimnis gefangen. Ich habe schon am Anfang gemerkt, dass es wirklich sehr leicht ist und da nichts mit Familiengeheimnis ist. Vor allem keins, was in dem alten Haus ans Licht kommt. Es geht um drei Frauen und ihre, vor allem Liebe-, Probleme in der Gegenwart. Natürlich gibt es ein Familiengeheimnis, aber das wird schon auf den ersten Seiten genannt. Der einen Hauptperson fehlt nämlich der Vater.
Es ist ziemlich langweilig und anders, als ich es mi vorgestellt habe. In Ermangelung eines anderen Buches habe ich es zu Ende gelesen. Ich würde meinen für Liebhaber der seichten Literatur ist es auch gar nicht so schlecht, meins ist es nicht. Deswegen gibt es aber trotzdem 2 Sterne, als Abgrenzung der wirklich schlechten Bücher des letzten Jahres.
2 von 5 Sternen
Link:
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Ich dachte, ich wär ein Panther
Von Paola Mastrocola
Die Geschichte einer Ente auf der Suche nach sich selbst. Das ist der Untertitel und eigentlich auch Beschreibung dieses Buches. Eine Ente kommt auf die Welt, findet nur eine Pantoffel vor, nimmt an es wäre seine Mutter und macht sich dann auf die Suche nach sich selbst, als diese verschwindet. Ich habe es angefangen, weil es irgendwie abstrus klang und ich dachte es wäre schnell zu lesen. Schnell zu lesen war es wirklich, aber tatsächlich auch sehr interessant. Die Ente begegnet verschiedenen Tieren, die verschiedene Sachen machen, was natürlich der Gesellschaft nachempfunden ist, was man auch klar erkennt. Es ist an manchen Stellen recht witzig, an manchen kommt man ins grübeln und an manchen denkt man sich: ja, warum ist das eigentlich so? Ich habe die Geschichte recht gern gelesen, hätte mir aber eine Art Aufschlüsslung der Gedankengänge der Autorin gewünscht. An manchen Punkten konnte ich es nicht ganz nachvollziehen und hätte mich gerne vom Abstrakten wegbewegt. Ansonsten kann ich es empfehlen, für jeden, der mal über das Sein und die Gesellschaft nachdenken möchte.
4 von 5 Sternen
Die Malerin
Von Mary Basson
Dieses Buch fiel mir mal wieder in die Hände und ich habe schon mit leichter Literatur gerechnet. Mich hat die Geschichte interessiert, eine Frau, die es tatsächlich gab, und die im Schatten eines großen Künstlers stand. Den Anfang fand ich etwas lang, dachte mir, das es doch sehr leichte Literatur ist und wusste nicht, wo es nur hinführen soll. Sehr viel: hach, ich liebe ihn, hach, hoffentlich will er mich. Das hat sich auch das ganze Buch über nicht geändert, aber ich schätze das war auch der Fluch ihres Lebens. Als der von Gabriele Münter, denn um sie ging es, die Frau neben Kandinsky, zum mindestens für eine lange Zeit.
Ich hätte mir an vielen Stellen mehr Tiefgang gewünscht, aber ich muss sagen, das Buch hat mich ab der Mitte spätestens trotzdem mitgerissen. Man hat sich mit Ella, wie sie im Buch überwiegend genannt wird, erinnert, gehofft und gewünscht, dass sie es schafft aus Kandinskys Schatten zu treten. Außerdem hat mir das Buch geholfen abstraktere Kunst zu verstehen, also zum mindestens die Idee dahinter. Ich liebe realistische Abbildungen, deswegen ist alles, was sich davon wegbewegt nichts für mich. Deswegen habe ich wahrscheinlich auch nie den Versuch unternommen das zu verstehen. Im Buch wird aber nicht nur in den Geschichten, sondern in den Besprechungen einzelner Bilder immer wieder erklärt, was die Künstler ausdrücken wollten und so ist mir das irgendwie näher gekommen. Fand ich sehr gut, vor allem weil es unaufdringlich war.
Am Ende hätte ich mir einen Hinweis gewünscht, was wahr und was erdacht ist. Die Autorin arbeitet im Milwaukee Art Museum mit einer großen Münter Ausstellung. Es war ihr ein Anliegen ihr Leben abzubilden. Und trotzdem bleibt die Frage für mich: sind manche Ansichten, Stimmungen, Verlangen erdacht, oder aus einer Quelle?
4 von 5 Sternen
Links:
Das Buch bei Thalia: Die Malerin*
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So weit der Fluss uns trägt
Von Shelley Read
Ich sah dieses Buch im Buchladen liegen und wusste sofort, dass sich es lesen würde. Vom Cover und Titel an. Dann habe ich den Klappentext gelesen und wusste, dass ich es auf jeden Fall lesen würde. Und dieses Gefühl war wieder goldrichtig. Ich hatte etwas ähnlich wie der Gesang der Flusskrebse erwartet und auch gebraucht, ich wollte wieder so eine tiefe Geschichte, die mich mitnimmt und verändert. Und genau so war es. Es ist eine Liebesgeschichte, mit all der Tragik, die Liebe manchmal so mit sich bringt. Ohne dabei kitschig oder flach zu sein. Die Sprache ist absolut berührend und immer wieder an die Natur angelehnt. Manchmal ging es mir etwas zu schnell, da wäre ich gerne länger in den einzelnen Etappen von Victorias Leben geblieben, aber das Buch war gut so wie es war. Hab es sehr schnell durchgelesen.
6 von 5 Sternen
Links:
Das Buch bei Thalia: So weit der Fluss uns trägt*
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Dunkelblau. Wie ich meinen Vater an den Alkohol verlor
Von Dominik Schottner
Alkohol ist ein Thema, was mir auf Arbeit immer wieder begegnet und dem ich deswegen etwas näherkommen möchte. Um zu verstehen. Deswegen habe ich mir dieses Buch geholt, weil ich mir eine persönliche Geschichte versprochen habe, von jemanden, der Alkoholkrank wurde und wie die Familie damit umgegangen ist. Was das für den Sohn bedeutete. Das ist wichtig, weil das Buch nicht das war, was ich erwartet hatte, aber trotzdem recht gut war. Es ist gut geschrieben, eine gute Mischung aus Anekdoten, Erinnerungen und Fakten und Zahlen rund um das Thema (der Autor ist nämlich Journalist). Es war nicht das Buch, das ich gesucht hatte und es gibt einen Stern Abzug dafür, dass der Klappentext wieder irreführend war. “sein eigenes Erwachsenwerden im Schatten der Sucht” steht da zum Beispiel.
Im Buch dreht es sich aber von der ersten bis fast zur letzten Seite um die Fragen, wann die Alkoholsucht des Vaters eingesetzt hat und warum niemand etwas bemerkt hat. Beide Ehefrauen nicht, Bekannte erst recht nicht. Der Autor geht das Leben seines Vaters von der Kindheit an durch und erkundet, wo etwas aus dem Ruder gelaufen sein könnte, wo seine Biografie Potential aufweist eine Alkoholsucht zu rechtfertigen. Er findet nichts. Die Fragen bleiben offen.
Das Buch war wirklich gut geschrieben, interessant, gut in Kapitel eingeteilt. Nur halt nicht ganz das, was ich erwartet hatte.
4 von 5 Sternen
Links:
Das Buch bei Thalia: Dunkelblau *
Das Buch bei Amazon: Dunkelblau *
Handwerksbilder. Einblicke in fast vergangene Arbeitswelten
Von Annette Fischer
Ich bin absoluter Fan von Fotobüchern und von Einblicken in vergangene Welten. Das Buch konnte also nur ein Volltreffer werden. Tatsächlich mag ich es sehr. Die Fotos zeigen Bilder, wie man sie sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Und dazu gibt es Texte, die nochmal genauere Einblicke in die Handwerkskunst gibt. Gespräche und Eindrücke über Handwerk, dass heute gar nicht mehr ausgeführt wird.
5 von 5 Sternen
Links:
Das Buch bei Amazon: Handwerksbilder *
Das war meine Liste. Vielleicht konnte sich der ein oder andere eine Inspiration mitnehmen. Falls ihr einen guten Tipp habt, euch ein Buch total am Herzen liegt oder euch einfach total überrascht hat freue ich mich natürlich auch auf deine Nachricht!
Und wenn du mal in die letzte Bücherliste schauen möchtest, dann findest du die hier.
Deine Jenny
*Werbelinks – für dich ändert sich ncihts, ich bekomme aber eine kleine Provision beim Verkauf der Bücher und kann so meine Arbeit hier fortführen. Danke!