Rebekkas 6. Monat – ein Monatsbericht
Ein halbes Jahr. EIN HALBES JAHR! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie komisch ich heute drauf bin. Ganz zwischen: „Mensch, die Zeit rennt, wo ist bitte das letzte halbe Jahr hin?“,„so viel ist ein halbes Jahr nun auch wieder nicht”, aber: „Sie ist irgendwie schon gar nicht mehr mein winzig kleines schnuppeliges Baby“ und „ich kann es gar nicht erwarten, bis sie noch größer wird“. So geht es den meisten Eltern ja mit ihren Kindern. Die Baby-, bzw. Kleinkindphase geht viel zu schnell vorbei und dann hört man nur noch „das kann ich alleine, lass mich“, aber andererseits ist man so gespannt darauf, wer sich aus dem hilflosen kleinen Ding, das man doch gerade erst gestern (oder??) auf die Welt gebracht hat, werden wird.
Ein halbes Jahr! 6 Monate. Na gut, ich erspare euch mal die Aufschlüsselung in Stunden und Minuten, aber wenn ich so darüber nachdenke, kann ich die Zeit, die ich aktiv ohne sie verbracht habe, leicht abzählen! Zwei Mal habe ich sie für einen schnellen Einkauf bei der Oma gelassen und etwa 8 Mal habe ich Hanna schnell (ich brauche ziemlich genau 45 Minuten) ohne sie in den Kindergarten gebracht. Es kommen glaube ich noch ein paar Mal schnell alleine abholen dazu. Aber dann? Dann wars das. Sie war immer da. Ich habe allerhöchstens ein Zimmer zwischen uns gebracht, mehr räumlichen Abstand nicht. Sie war immer da. Sie war immer bei mir. Und ich bei ihr. Ein komisches Gefühl, aber langsam merke ich auch, dass ich sie ein wenig loslassen kann, dass ich ihr mehr Freiraum geben kann. Denn sie hat sich toll entwickelt und ist bereit die Welt zu erobern!
Stillen und Beikost
Beim letzten Mal hatte ich es ja schon angekündigt: es war Zeit für den Beikoststart! Es gab Möhre, aber so richtig der Bringer war es nicht. Trotzdem hat sie einige Löffelchen verdrückt. Die Beikost und das Essen an sich waren nicht problematisch, die Umstellung für ihren Bauch dagegen leider umso mehr. Wir hatten und haben immer noch ziemliche Probleme sie sanft an das Essen heran zu führen. Sie bekommt bei Neuem und Schwierigem sehr schnell Bauchschmerzen. So viel, wie wir diesen letzten Monat mit ihr im Fliegergriff rumgerannt sind und Bauchmassagen gemacht haben, haben wir nicht mal in den gesamten ersten drei Lebensmonaten machen müssen. Das war echt Wahnsinn. Aber zu der Beikostproblematik wird es nochmal eine eigene kleine Beitragsreihe geben.
Gestillt wird sie ansonsten noch nach Bedarf, das hat sich aber auf relativ feste Zeiten eingepegelt. Auch nach ihrem Mittagsbrei trinkt sie nochmal ordentlich, sodass wir diese Mahlzeit so schnell nicht ersetzen werden, was für mich aber auch okay ist.
Das Essen mit dem Löffel klappt ganz super, aber vor allem am Anfang hat Rebekka immer nach allem geriffen, wollte den Löffel selber halten oder hat sich einfach gleich die ganze Schüssel geschnappt (natürlich, um hinauszugreifen…).
Jetzt gegen Ende des Monats ist sie abends ganz heiß darauf, mit am Tisch zu sitzen und möchte am liebsten auch etwas essen, wenigstens etwas in der Hand halten. Da ich wegen den Problemen mit dem Mittagsbrei nun aber noch nicht mit dem nächsten anfangen möchte, werden wir es jetzt bald mit Fingerfood probieren.
Schlafen und Tragen
Sie hatte im letzten Monat durch die Rumfahrerei und den Urlaub von Hanna und Papa ja ziemliche Probleme bekommen ihren Rhythmus zu halten und zur Ruhe zu kommen. Das hat sich jetzt wieder gelegt und sie hat nun wieder mehr oder weniger feste Schlafenzeiten. Immer noch benötigt sie relativ „viel“ Schlaf, (wenn ich mal so bei anderen Mama Blogs, oder Instagram Profilen schaue, was die so schreiben), allerdings wird der immer wieder unterbrochen, bzw. sie findet sehr schwer zur Ruhe, wegen der Bauchschmerzen.
Ihre Schlafenzeiten sind, wenn wir mal einen normalen Tag erwischen: Vormittags, meist gegen halb 10 für eine halbe oder eine Stunde. Mittagsschlaf gegen halb 12 oder 12 Uhr, gerne für 2-3 Stunden und dann nochmal nachmittags gegen 16 Uhr für eine Stunde. Neu ist ihre Zubettgehzeit. Die hat sich nämlich diesen Monat von alleine geregelt. Ich hatte ja in den vorherigen Berichten geschrieben, dass Rebekka mit uns schlafen geht und so lange im Wohnzimmer ist und spielt oder schon etwas döst. Aber zu Bett bringen konnte ich sie nie um 19 oder 20 Uhr, da hat sie einfach nicht mitgemacht. Und diesen Monat, mit einmal, war sie gegen 19 Uhr so müde, dass ich sie sogar noch vor Hanna hinlegen konnte. Das ist natürlich ein Grund dafür, weshalb sie tagsüber nun nicht mehr so außerordentlich viel schläft (waren davor ja gerne 7 bis 8 Stunden) und weshalb wir uns jetzt nachts neu einspielen müssen. Jetzt wird sie nämlich regelmäßig wieder 2 bis 3 Mal wach, da sie Hunger hat und weil die Windel manchmal nicht mehr reicht und einfach voll ist, bevor die Nacht rum ist.
Motorik
In diesem Punkt hat sie natürlich einen gewaltigen Schuss gemacht diesen Monat. Wo wir uns letzten Monat noch gefreut haben, dass das mit dem Greifen so super klappt ist das nun natürlich schon ganz selbstverständlich geworden. Ich muss ihr nichts mehr direkt vor die Nase halten, sondern kann es einfach neben sie legen und sie versteht, dass sie sich dann drehen und strecken muss. Das klappt auch meistens (wenn der Gegenstand gut greifbar ist). Ihren Spielbogen findet sie deshalb auch langweilig und diesen Monat hat sie ihn kaum noch benutzt, lieber liegt sie auf einer Decke und wurschtelt sich dort durch. Sie kann sich um ihre eigene Achse drehen und kommt auch irgendwie vorwärts, auch wenn mir noch nicht so ganz aufgegangen ist, wie sie das macht. Sie robbt nicht und sie schiebt sich aber auch nicht so ganz. Ich glaube es ist eine Mischung aus Ziehen und Schieben und den richtigen Bewegungen (:
Neu diesen Monat ist, dass sie probiert sich aufzurichten. Im Liegen hebt sie den Kopf und probiert hoch zu kommen, das klappt aber natürlich nicht. Den Dreh hat sie noch nicht ganz raus, dass in der Bauchlage alles einfacher ist. Wir probieren ihr das irgendwie zu zeigen, aber in der Bauchlage kann sie nicht so viel machen (nur greifen). Liegen an sich stört sie nun meistens und sie möchte sitzen. Manchmal klappt das auch schon alleine, dass sie sich selber im Sitzen halten kann, meist braucht sie aber noch eine stützende Hand.
Schwestern
Ich komme mir vor, als ob ich hier seit 6 Monaten immer die gleichen Sätze schreibe. Aber was soll ich sagen? Es ändert sich einfach nicht(s) und ich bin so unglaublich froh darüber: die beiden sind ein Herz und eine Seele!
Als Hanna in der letzten Zeit ein paar Mal zu Hause war, weil sie krank war, da haben die beiden nur zusammen gehangen. Rebekka konnte sich das natürlich nicht aussuchen, aber Hanna wollte sie immer bei sich haben, egal was sie gemacht hat und Rebekka hat so gut wie nie gemeckert. Wenn Rebekka unzufrieden ist muss ich mir meist richtig was einfallen lassen, um sie wieder aufzumuntern. Bei Hanna reicht es, wenn sie ihr zugucken kann. Beim Puzzeln, oder beim Hörbuch hören. Bei was auch immer, Rebekka ist einfach gerne bei Hanna. Rebekka ist zwar eh ein sehr zufriedenes kleines Mädchen und fremdelt so gut wie nie, aber ich habe schon dass Gefühl, dass sie ihre große Schwester in einer eigenen kleinen Babyart und Weise mag. Manchmal, wenn Hanna in ihren Zimmer spielt, lege ich Rebekka dazu und da liegt sie dann und guckt. Und guckt. Und guckt. Und kullert sich auf die Seite, um weiter zu gucken. Und um sich zu freuen.
Rebekka kann aber nun auch äußern, was sie möchte und da grenzt Hanna sich nun manchmal ab. Wenn sie nun gerade keine Lust hat Rebekka in die Arme zu nehmen, obwohl diese sie mit einem breitem Dauergrinsen anschaut, sagt sie auch ganz direkt: Nein Rebekkchen, ich möchte jetzt gerade nicht. Das finde ich auch gut so, manchmal will man halt nicht und jetzt beginnt langsam die Zeit, wo Rebekka auch das Nein kennenlernt bzw. merkt, dass nicht alles mit einem „och du bist ja noch ein Baby“-Entschuldigungsgrinsen quittiert wird.
Verschiedenes
Kein Wachstumsschub! Aber er kündigt sich an, glaube ich. Das Wochenende war zum mindestens etwas schwierig in Punkto schlafen: sie wollte (und will) einfach nicht alleine schlafen. Sie hat zum Einschlafen zwingend jemanden an ihrer Seite wieder gebraucht, der ihr kleines Händchen hält. Aber mehr passiert auch nicht, also bin ich gespannt! (Und hoffe inständig, dass sie diesen Schub einfach auslässt :D)
Sie kann schon richtig interagieren! Nicht mehr nur mit Blicken und Lächeln, sondern sie kann schon auf ihre eigene Art uns Weise klar machen, was sie möchte und was nicht. Wenn ich sie zum Beipiel auf dem Schoß habe, dann lächelt sie total oft Hanna an und starrt richtig, weil sie mit ihr kommunizieren oder zu ihr möchte. Wenn Hanna ihr aber begreiflich macht, dass sie gerade kein Interesse hat, dann wendet sie sich wieder andem zu oder schaut zum Papa. Sie fordert auch zum Spielen auf (indem sie die typischen Bewegungen vom Spiel macht). Das ist echt toll!
Das Mit dem Nucki war ja letzten Monat schon so eine Sache. Ich hatte ganz vergessen zu schreiben, dass sie nur EINEN Nucki nimmt (alle anderen spuckt sie sofort wieder aus). Das hat sich nun etwas gelegt, sie nimmt nun 3 Nuckis an, aber trotzdem nicht gerne. Wir nehmen die Nuckis nur zum Einschlafen, aber auch nicht immer. Wenn ich rausgehe, wir irgendwo hin fahren oder sonst was mit ihr machen nehme ich die Nuckis nicht mal mit…Den Daumen nimmt sie nun auch weniger, irgendwie scheint sie verlernt zu haben, wie das mit dem Daumen lutschen geht. Mal steckt sie ihr quer rein, manchmal Zeige und Mittelfinger und ist dann irgendwie enttäuscht, dass das nicht so ganz klappt. Also an sich nimmt sie beides, aber am besten beruhigt sie sich alleine, was auch wirklich super ist, finde ich!
Sie schreit unglaublich laut. Man kann sich das glaube nicht vorstellen, wenn man kein eigenes Baby hat (dass diese Phase durchmacht). Hanna hatte das nicht so extrem: seit 2 Wochen etwa schreit Rebekka, immer einzelne Silben oder Laute, aber extrem laut! Wenn sie richtig in Fahrt kommt, kann man sich daneben unmöglich unterhalten. Wenn man dann zurück „schreit“ findet sie das unglaublich lustig.
Man erkennt einzelne Silben, die nun mehr nach unserer Sprache klingen: ja ja ja zum Beispiel sagt sie manchmal.
An sich ist Rebekka ein sehr fröhliches und ausgeglichenes Kind. Sie fremdelt kaum und lacht viel (:
Wir sind nun schon ein halbes Jahr zu viert und ich bin sehr froh, dass es so schön ist. Wie oft hatte ich vorher die Befürchtung, dass es schwierig wird, dass ich mich übernehme, oder dass Hanna mit ihrer neuen Rolle als große Schwester doch nicht klar kommt. Aber auch wenn es natürlich die anstregenden Phasen gibt und Hanna natürlich auch mal mault, weil Rebekka nun gerade wieder weint, wenn sie mal was mit uns spielen möchte, so passt es doch alles zusammen und Rebekka ist wie ein Teilchen, dass genau in unser Gebilde passt.
Viele Grüße,
eure Jenny