“Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.”
Im ersten Moment, als ich von der Blogparade zum Jubiläum des kleinen Prinzen von Ars Edition erfahren habe, dachte ich mir: Mensch, wie einfach über Sachen zu schreiben, die mich glücklich machen. Da gibt es immerhin eine Menge. Allen voran meine Kinder (obwohl die mich auch gerne mal in den Wahnsinn treiben),unser Papa, unsere Familie allgemein. Meine gute und wirklich wichtige Freundin. Ein gutes Buch, egal ob fiktiver Roman, oder gut durchdachte Materie. Selber schreiben. Sonnenschein und Blumen. Oh ja, es gibt so einiges.
Aber umso mehr ich darüber nachgedacht habe, was Glück wirklich bedeutet, umso schwieriger fand ich die Frage. Schnell habe ich bemerkt, dass ich als Glück empfinde, was ich mir als Ziel gesetzt habe. Das Glück auch das ist, was uns von außen aufgedrückt wird. Ich meine, jede möchte doch irgendwie die Frau von Max Mustermann sein, zwei Kinder haben, ein Haus bauen und einen Baum pflanzen. Oder?
So oder zum mindestens so ähnlich sehen wahrscheinlich viele Lebensentwürfe aus. Auch meiner muss ich zugeben. Schon immer wollte ich zwei Kinder haben, in einem Haus mit großem Garten wohnen, in dem meine Kinder mit den Hunden tollen. Aber ist das Glück? Wenn ich das erreicht habe, bin ich dann glücklich? Dauerhaft? Nein, danach kommen andere Wünsche, Träume Ziele. Ich habe das Gefühl, dass wir heutzutage einem vermeintlichen Glück hinterher jagen, welches man kaum erreichen kann. Dass Glück zur Lebensaufgabe geworden ist, weil es ein Ziel ist, was es zu erreichen gilt. Aber ich bezweifle, dass Glück wirklich so funktioniert. Das Glück etwas Festes am Ende eines Weges ist. Wollte uns Konfuzius nicht schon sagen: Der Weg ist das Ziel?! Es geht nicht darum einen Weg zu gehen, um bei der Ankunft glücklich zu werden, sondern eher darum, beim Beschreiten des Weges glücklich zu sein. Viel eher liegt das Glück also verborgen in Kleinigkeiten, die uns umgeben; in Gesprächen, Denkanstößen, Lächeln oder einem Stück Praline und zwar mitten auf dem Weg.
Oder in meinem Fall liegt das Glück in der Natur. Immer, wenn ich überlegt habe, wo und wann ich mich wirklich glücklich fühle, dann kam mir die Natur in den Sinn. Ich habe an meinen Roadtrip in Kalifornien gedacht, wo ich durch den Joshua Tree Nationalpark geklettert und durch die Flüsse im Kings- und Yosemite National Park gewatet bin. Wo ich unter dem Sternhimmel geschlafen habe. Ich habe an Chile gedacht, an die unberührte Natur dort, weite Wälder, schneebedeckte Vulkane. Jeder, der schon mal (weit) weg war weiß: echte Natur ist etwas anderes, als unsere angelegten Wälder. Es ist so beeindruckend, wie groß Bäume werden könne, wie undurchdringlich ein Wald. Wie imposant sich ein Vulkan in den Himmel erhebt und seine Rauchwolken noch höher stoßen kann.
Aber auch hier in Deutschland bin ich draußen am glücklichsten. Nicht nur, weil es gut tut sich ein wenig an der frischen Luft zu bewegen, sondern einfach, weil ich echte Natur faszinierend finde. Die Höhe der Berge, die Klarheit des Bachs, den Duft der Wälder. Es ist so natürlich, der komplette Gegensatz zu unserem Leben und zum Stand der Wissenschaft und Technik. Während wir im Alltag meist gefangen sind, den Routinen folgen und stets nach den Normen und Werten unserer Umgebung handeln, und zwar mit hochtechnisierten Spielereien, so gilt da draußen nur das Gesetz der Natur. Hier in Deutschland mag das banal sein, den es gibt keine unberührte Natur mehr und keine echten Gefahren. Wir fürchten uns vielleicht vor den paar frei lebenden Wölfen, die sich gerade wieder in Deutschland ansiedeln, und wissen, dass man Wildschweinen nicht zu nahe kommen sollte. Aber das schlimmste, was uns passieren kann ist, dass wir unsere Smart Watch verlieren und die Rettungseinheiten ein wenig länger brauchen, um uns zu finden (bis auf wenige Ausnahmen natürlich).
Unser Natur ist zivilisiert, immerhin geht man auf angelegten Wegen, über Brücken und muss Regeln einhalten. Und trotzdem ist man irgendwie frei. Zum mindestens fühle ich mich dann so. Ich kann tief durchatmen, weiß, dass die To Do Liste in dem Moment unwichtig ist. Man muss sich nicht verstellen, oder arrangieren. Und das Reh interessiert es reichlich wenig, ob man geschminkt ist.
Wenn ich raus gehe, abseits der angelegten Parks und der Stadt, dann kann ich meinen Alltag beiseite schieben. Das ist wichtig, denn dadurch, dass unser Papa dieses Jahr sehr oft dienstlich unterwegs ist, bin ich fast durchgehend alleine mit den beiden Mädels. Mein Alltag ist also von “mach das bitte nicht”, “beeil dich” und “ich weiß nicht, ob wir das heute noch schaffen” geprägt. Da tut es gut raus zu kommen, ohne Eile, ohne Zeitplan. Man muss nicht auf Autos, Fahrradfahrer, oder die anderen Menschen achten. Die Kinder können rennen, springen und aufheben was sie wollen (naja, zum mindestens fast). Sie können entdecken und das, was man ihnen inmitten der Stadt durch Bücher und Erklärungen versucht näher zu bringen ganz einfach selber erleben.
Und es ist komisch, denn Wälder und Wiesen liegen meist in unmittelbarer Umgebung, aber wir nehmen sie gar nicht wahr. Wir regen uns über den Smog in der Stadt auf, und sehen gar nicht, dass wir so viel frische Luft um uns herum haben. Wollen unseren Kindern die Tiere erklären und nehmen Bücher in die Hand, anstatt einfach vor die Tür zu gehen. Verbieten ihnen abseits der Wege zu laufen, denn sie könnten dreckig werden. Dabei ist Natur so viel. Sie bietet uns Ruhe und Abwechslung, nimmt uns den Stress und achtet nicht auf Normen. Man muss dort nichts beweisen, oder erreichen. Sie kann uns zeigen, wie einfach, aber auch wie schön alles sein kann!
Egal ob nur 20 Minuten von zu Hause entfernt, oder in fernen Ländern: wenn ich mich draußen bin, dann fühle ich mich ausgeglichener, ruhiger. Und damit auch glücklich.
Und was verbindet ihr mit eurem individuellem Lebensglück? Das berühmteste Zitat des kleinen Prinzen “Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar” trifft es, wie so viele andere Zitate, genau auf den Punkt, ist einfach und doch so unglaublich tiefsinnig. Nicht nur dafür mag ich den kleinen Prinzen sehr. Und daher bin ich froh, für euch eine tolle Verlosung zu haben, schaut hier vorbei!
Eure Jenny