Homeschooling und Homeoffice: unsere Regeln und Motivation im 3. Lockdown
Die ersten zwei Wochen im dritten Lockdown sind vorüber. Zum mindestens bei uns hier in Bayern sind je nach Inzidezwert Schulen und Kindergarten ganz oder teilweise geschlossen. Wir sind wieder zu Hause, zu dritt. Und das heißt, wir müssen uns wieder irgendwie arrangieren, müssen alles unter einen Hut bekommen mit Homeoffice und Homeschooling. Natürlich haben wir zu Hause den Vorteil, dass wir eben zu Hause sind, Heimvorteil quasi. Aber vieles ist anders, neu und anstrengend, um das Kind mal beim Namen zu nennen. Und genau deshalb habe ich mir vor dem Lockdown (wir wussten ja immerhin alle, dass er kommt) Gedanken gemacht, wie ich Homeschooling und Homeoffice umsetzen möchte. Was ich für Regeln aufstellen wollte und was ich erwartete von der Zeit. Und mittlerweile hatte ich schon zwei Wochen Zeit zu schauen, wie das alles funktioniert. Und genau daran lasse ich euch jetzt teilhaben!
Warum überhaupt Regeln aufstellen?
Im ersten Lockdown ging es uns ziemlich gut. Ich war zu Hause und konnte mich vollkommen auf das Homeschooling von Hanna konzentrieren und mich mit Rebekka beschäftigen. Im zweiten Lockdown wurde aber schon schnell klar, dass das ganze mit Homeoffice obendrauf nicht mehr so leicht, sogar eher ziemlich frustrierend für alle ist. Ich hatte gemerkt, dass uns Strukturen helfen und Strukturlosigkeit zwar im ersten Moment entspannter wirkte, aber dazu führt, dass gar nichts mehr klappte. Also wollte ich mir diesmal lieber vorher überlegen, was wichtig für uns sein konnte.
Unsere Regeln im Corona Lockdown
Mediennutzung
Ein ganz großer Punkt, denn ich wusste, wenn ich Rebekka einmal vor den Fernseher setzen würde, damit Hanna in Ruhe Hausaufgaben machen konnte, dann würde das ganz schnell jeden Tag wieder angefragt, angebettelt werden! Und das wollte ich nicht. Also gab es von Anfang an hier unter der Woche keinen Fernseher. In den ersten Tagen fragen die Kinder dann zwar manchmal noch nach, aber meist schon am dritten Tag ist der Fernseher dann auch nicht mehr relevant für sie. Sie spielen dann einfach und beschäftigen sich anders. Weiß ich, weil es natürlich immer mal Zeiten gab, in denen mehr konsumiert wurde und ich das dann wieder etwas eingeschränkt habe.
Also die Mediennutzung ist stark eingeschränkt bei uns unter der Woche, obwohl es natürlich Ausnahmen gibt.
Das Tablet ist eine andere Sache. Hanna braucht ihr Tablet (sie hat ein eigenes, was sie aber nur mit unserer Zustimmung nutzt) täglich für die Schule, deswegen ist das nicht so einfach aus dem Weg zu räumen. Aber ich finde es auch in Ordnung, wenn die Kinder das Tablet sinnvoll nutzen. Zum Recherchieren (letztens zum Beispiel über Kartoffelchips) zum Beispiel, oder um es kreativ zu nutzen. Die Mädels machen damit gerne Fotos und drehen ständig eigene Videos. Entweder sind sie darin die Darsteller und lassen sich richtig was einfallen, oder sie drehen einen Film über ihr Spielzeug. Ist für mich beides in Ordnung und auch eine Art sich kreativ auszuleben.
Planen und Zeiten festlegen
Ich habe schon im ersten und zweiten Lockdown festgestellt, dass Hanna am besten morgens und abends arbeitet. Direkt um 9 Uhr schafft sie richtig viel und ist konzentriert, dann nimmt das rapide ab. Um 13 Uhr braucht man ihr eigentlich nichts vorzulegen, da funktioniert kaum etwas. Abends gibt es nochmal ein kleines Zeitfenster, das möchte ich aber wenn möglich nicht nutzen, weil ich der Meinung bin, dass der Schultag so wie in der Schule auch irgendwann ein Ende haben sollte, und nicht bis zum Schlafengehen geht! Ich finde es sogar wichtig zu zeigen, dass nicht nur zwischen den Aufgaben des Homeschooling als Pause gespielt wird, oder sich alles um die Aufgaben organisiert, sondern dass sie trotzdem auch noch ein Leben neben dem Homeschooling hat.
Also probieren wir uns so gut wie möglich an Zeiten zu halten. Arbeiten am Vormittag zum Beispiel. 9 bis 12 Uhr ist bei uns Arbeitszeit und ich probiere alle Termine aus dieser Zeit herauszuhalten. Klappt nur mäßig gut, aber trotzdem behalten wir das bei. Selbst Rebekka sitzt in dieser Zeit gerne und erledigt Aufgaben (ausgedruckt, malen, Kindergartenblocks etc.).
Und auch sonst ist unser Tag durchgeplant. Am Wochenende Plane ich das Mittagessen und Abendesse für die ganze Woche, wir gehen nachmittags zu ähnlichen Zeiten raus (auch geplant regelmäßig, das tut uns allen gut, auch wenn wir nciht immer Lust drauf haben!) und gestalten auch Abende gleich. Das hilft mir ein wenig den Entscheidungsdruck von mir zu nehmen und den Mädels gibt es eine gewisse Sicherheit.
Es wird nichts aufgeschoben!
Vor allem gegen Ende der Woche sind wir versucht Aufgaben auf das Wochenende zu verschieben. Oder wenigstens auf den Nachmittag oder Abend. Oder ganz woanders hin. Einfach weil es viel ist, für Hanna, aber auch für mich. Aber die Arbeit wird nicht weniger, ganz im Gegenteil. Hanna hat einen ganzen Wust an Aufgaben, da kommen natürlich jeden Tag neue hinzu (ganz davon abgesehen, dass sie auch Abgabefristen hat). Man möchte Aufgaben dann aufschieben, weil man das Gefühl hat mehr Zeit dafür zu haben, sich zu entlasten. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: man wird noch mehr gestresst und der Kopf kann auch nicht mehr frei werden. Also lieber alles gleich erledigen, so schwierig es auch manchmal sein mag!
Was mir sonst hilft im Alltag mit Kindern zu Hause
Wie ihr seht gibt es nicht besonders viele Regeln, aber sie helfen schon erheblich. Diese Zeiten sind nicht einfach und das Zusammensein tagtäglich bestmöglich zu gestalten ist nicht immer leicht. Da ist es von Vorteil, wenn alle ungefähr wissen, worauf sie sich einstellen können oder müssen.
Ich habe mir für diesen Lockdown aber auch noch ein wenig was vorgenommen, was man aber nicht unbedingt als Regel beschreiben kann, uns trotzdem entlastet.
Hilfe annehmen
Ich habe ein Jahr lang alles allein gemacht. War viel. Manchmal zu viel. Bevor das noch böse endet, habe ich mir vorgenommen wirklich nach Hilfe zu fragen. Die Omas zum Beispiel einzuspannen, wenn es um die Beschäftigung von Rebekka geht. Ich überlege den Einkauf online zu bestellen, damit ich nur noch abholen muss und wir haben seit kurzem eine Haushaltshilfe. Das fühl sich oft komisch an, vor allem die Haushaltshilfe, aber auch so so gut! Ihr glaubt nicht, wie erleichtert ich war, als ich wusste, dass sie kommt und einfach dafür sorgt, dass alles ordentlich ist. Und dass ich das nicht zu machen brauche! Eine Aufgabe weniger und mehr Konzentration für die übrigen Aufgaben, die tagtäglich erledigt werden müssen.
Miteinander sprechen
Ich bespreche viel mit meinen Töchtern. Wir müssen das zusammen durchstehen, deswegen möchte ich ihre Meinung sehr oft hören, wenn es um Planung und Umsetzung geht. Und natürlich ist mir wichtig, dass wir auch darüber sprechen, wenn es mal nicht so gut läuft, was natürlich vorkommt. Jeder kann hier mal einen doofen Tag haben, sich über Kleinigkeiten aufregen oder alles blöd finden. Die Situation ist ja auch blöd, kann man gar nicht anders sagen. Wichtig ist es da trotzdem miteinander zu sprechen.
Kinder motivieren und auch Kleinigkeiten anerkennen
Auch bemühe ich mich wirklich Kleinigkeiten anzuerkennen, denn der Frust ist schon groß genug. Wir alle kennen diese Tage, an denen wir einfach mal auf der Couch hängen bleiben wollen. Und auch die Kinder wollen natürlich nicht immer so, wie wir das gerade brauchen. Leider haben wir zurzeit nicht viel Spielraum, weil es viele Verpflichtungen gibt. Da ist es manchmal nicht so wichtig alles super toll zu erledigen, da reicht es an manchen Tagen schon, dass die Mädels ohne Aufforderung ihren Teller alleine abräumen.
Bereit sein spontan zu sein und auf Änderungen reagieren
Natürlich klappt nicht immer alles wie geplant, vor allem, wenn man so lange Zeit durchhalten muss. Ich habe die Pläne und Regeln nicht aufgestellt, damit wir jedes Mal verzweifeln, wenn wir sie nicht einhalten, oder sie nicht funktionieren. Sie sollen uns eine Orientierung geben. Und wenn es nicht klappt, dann ist das auch nicht dramatisch.
In welcher Situation befindet ihr euch denn gerade? Auf Instagram sehe ich oft verschiedene Familie, alle in unterschiedlichen Lagen. Man könnte meinen, Deutschland kann gerade gar nicht unterschiedlicher sein. Gibt es noch mehr Familie in Homeschooling? Oder sind bei euch die Shculen und Kindergärten geöffnet?
Für mehr Einblicke in unseren Alltag folgt uns natürlich gerne auf Instagram, ansonsten schaut gerne wieterhin hier vorbei, ich werde euch weiter mit durch unsere Homeschooling und Homeoffice Zeiten nehmen!
Liebe Grüße,
eure Jenny