Internationaler Frauentag am 8.März 2019 – Frauenpower! Interview mit meiner 7jährigen Tochter
Heute ist ein Feiertag: internationaler Frauentag, auch hier in Deutschland, zum mindestens in Berlin. Denn im Januar 2019, also erst jüngst, wurde beschlossen, dass Berlin als erstes Bundesland in Deutschland etlichen Ländern nachzieht und den internationalen Frauentag zum Feiertag bestimmt. Das soll ein Schritt weiter in Richtung Gleichberechtigung sein und Milliarden von Frauen ehren. Und auch wenn ich Gleichberechtigung lieber in gleichen Gehältern und Einstellungsbedingungen und allgemein im Umgang sehen würde, ist es ein guter Schritt. Ein sichtbarer Schritt. Deshalb widme ich meinen Beitrag heute Frauen. Zum einen habe ich mich mit Hanna unterhalten, übers gleichsein zwischen Männern und Frauen, zum anderen stelle ich euch ein Buch vor: Frauen Power made in Europe. Große europäische Frauen im Portrait. Denn wir können alles schaffen!
Als Hanna drei oder vier war kam sie eines Tages mit Schleifchen in den Haaren aus dem Kindergarten (und das ist gar nicht ihr Ding!). Als Erklärung sagte sie mir, dass die Betreuerinnen ihr die rein gemacht hätten, damit sie wie ein süßes Mädchen aussieht. Hä?? Das war in meinen Augen dermaßen erklärungsbedürftig (vor allem weil die eine Betreuerin einen Kurzhaarschnitt hatte, die wollte wohl nicht mehr mädchenhaft aussehen, oder wie?) und ich sprach mit Hanna darüber.
Seit dem gab es natürlich immer wieder Situationen, in denen stereotyp irgendwas vom Stapel gelassen wurde, was wir Erwachsenen halt abtun, Kinder aber in sich aufnehmen. Wenn man eine Mädchenmama ist, ist das vielleicht nochmal auffälliger, denn Mädchen sind “das schwache Geschlecht”, “nicht so stark”, oder sollten “Mama doch lieber beim Kochen zugucken, als Papa beim Handwerken”. Unglaublich, dass solche Sätze heutzutage wirklich noch fallen, manche Menschen tatsächlich noch so denken! Ich habe schon einige Beiträge zu diesem Thema geschrieben (zum Beispiel in der Blogparade von arsEdition zum Thema Powerwoman, Dann wurde ich Mutter…Mein Mann, seine Karriere und ich, oder auch den Beitrag Darf man heute noch Hausfrau sein), aber die Entwicklung in eine Welt, in der Mädchen nicht “nicht so stark, oder schnell” sind wie Jungs, ist langsam.
Gleichberechtigung: Interview mit meiner 7-jährigen Tochter
Deswegen freue ich mich euch heute dieses für mich unglaublich erfreuliche (und etwas überraschende) Gespräch mit euch zu teilen. Natürlich habe ich es eingeleitet, im Hinblick darauf, zu erfahren, was Hanna über die Gleichberechtigung denkt! Und ich wusste schon, dass sie weiß, dass sie alles erreichen kann, wenn sie sich nur anstrengt und bei der Sache bleibt, aber sicher war ich mir nicht, wie sie tatsächlich über Gleichberechtigung denkt.
Ich: Hanna, findest du, dass Frauen und Männer, bzw. Mädchen und Jungen gleich sind?
Hanna: Nein. Jungs schreien anders, wütender. Und sie haben andere Haare und Klamotten.
Ich: Also unterscheiden sie sich, wie sie aussehen. Aber können sie denn die gleichen Sachen?
Hanna: Nein! Manchmal sind Mädchen stärker und manchmal sind Jungs stärker.
Ich: Also können beide stark sein. Dann können das ja doch beide.
Hanna: Ach so, ja!
Ich: Und denkst du, dass Frauen und Mädchen alles machen und erreichen können, was sie wollen?
Hanna: Ja!
Ich: Und wie fühlst du dich, wenn dir jemand sagt, dass du etwas nicht kannst, weil du ein Mädchen bist?
Hanna: Schlecht. Ganz schlecht. manchmal sagen andere etwas, weil sie es selbst nicht können. Aber sie wissen das doch nicht. Was ist, wenn ich es kann?
Ich: Genau, man kann gar nicht wissen, was andere können und was nicht. Nehmen wir als Beispiel mal schnell rennen. Was ist, wenn dir jemand sagt, dass du nicht am schnellsten rennen kannst, weil du ein Mädchen bist?
Hanna: Dann fühle ich mich schlecht!
Ich: Und was machst du dann?
Hanna: Schneller rennen.
Frauenpower made in Europe
Ich bewundere Hannas Stärke und sie ist genau das, was ich mir für sie gewünscht habe! Das sah aber leider auch schon anders aus, da kam sie nach Hause und sagte mir, dass sie nicht so schnell, oder stark sein kann, weil sie ein Mädchen ist. Mit dieser Denkweise sagt man sich selber ganz deutlich: du kannst nicht alles erreichen! Was du erreichst hängt davon ab, wer du bist, als was du geboren bist. Und das ist falsch und sendet eine ganz falche Botschaft an alle kleinen Mädchen. Denn ich bin davon überzeugt, dass man alles erreichen kann, wenn man nur wirklich will, bereit ist hart dafür zu arbeiten und die Meinung anderer außen vor zu lassen. Das beweisen genug Frauen, die es weit gebracht haben, die ihre Träume auch entgegen der Meinung anderer Männer und auch Frauen wahr werden ließen! Einige dieser Frauen speziell aus Europa werden in dem Buch “Frauenpower made in Europe. Große europäische Frauen im Porträt” vom Verlag ars.Edition vorgestellt. Wie auch schon in Powerwoman geht es dabei um die Ideen, Träume und Wege verschiedener Frauen und ihre Bereicherung für uns alle.
Die Eckdaten zum Buch
Das Buch Frauenpower made in Europe ist von Petra Bachmann und illustriert von Inka Vigh. Erschienen ist das Buch am 15.02.2019, ist also ganz neu, im Verlag arsEdition.
Empfohlen ist es für Kinder ab 10 Jahren, aber wie das so ist mit Altersempfehlungen, sie gelten generell, für das Verständnis. Hanna ist erst 7, aber sie ist natürlich schon durchaus in der Lage zu begreifen, dass diese Frauen einst gelebt, großes geleistet haben und man sich deshalb an sie erinnert. Dieses Buch (genau wie Powerwoman) ist hervorragend dafür geeignet, um zu zeigen, dass es eben nicht typische Dinge für Jungs und Mädchen gibt. Da würde jede einzelne Frau in diesem Buch gegen protestieren!
Das Buch hat 112 Seiten und zeigt insgesamt 38 Porträts von Frauen.
Kaufen kann man es entweder im Fachhandel oder direkt auf der Seite von arsEdition für 16,00 € (ISBN: 978-3-8458-3031-5)
Darum gehts in Frauenpower
Bei dem Buch handelt es sich um eine Sammlung verschieder Vorstellungen von Frauen die in verschiedenen Arten und Weisen erfolgreich waren und den Weg für unsere heutigen Rechte und Stellungen geebnet haben.
Die Porträts reichen weit in die Vergangenheit, bis zu Hildegard von Bingen, bis hin in unsere heutige Generation zu Laura Decker. Dazwischen sammeln sich 36 weitere Porträts. Einige werdet ihr kennen (Jeanne d´Arc, Jane Austen, Maria Montessori, Coco Chanel und Angela Merkel zum Beispiel), manche habt ihr vielleicht noch nicht so (genau) gekannt (bei mir waren das zum Beispiel Christine Lagarde, Elly Beinhorn und Niki de Saint Phalle).
In jedem Porträt wird das Leben, die Botschaften und die besonderen Taten gezeigt. Alles natürlich schön illustriert!
Ich finde es unglaublich interessant und inspirierend über andere Menschen und vor allem Frauen zu lesen. Wie oft sitze ich da und denke mir: das ist jetzt aber schwierig, die Situation gibt das gerade nicht her. Und dann liest man, dass andere weit schwierigere Situationen gemeistert haben. Liest, das wahre Inspiration zu großen Taten verleiten kann. Man muss nur die Grenzen in seinem Kopf sprengen und die Meinungen anderer beiseite wischen!
In diesem Sinne wünsche ich allem Mädchen und Frauen heute zum Weltfrauentag alles gute und den Mut, das zu machen und das zu werden, was ihr machen und werden wollt!
Eure Jenny
2 Kommentare
Carla Wo
Wow ,Stärke muss man euch durchaus nicht mehr wünschen,die habt ihr zu Genüge. Wie mich das freut…
Denn es gibt echt nicht viele,die diesen mühsamen Weg der Gegenreaktionen (egal was andere denken) sich trauen zu gehen. Gratulation!!!
Jenny
Danke liebe Carla, ich war auch erstaunt und erfreut, denn das ist wohl alles, was man sich für sein Kind wünschen kann!
Liebe Grüße,
Jenny