WMDEDGT – aus dem Leben einer 2fach Mama
Schon wieder ist der 5. und schon wieder fragt Frau Brüllen: Was machst du eigentlich den ganzen Tag? Heute war wieder so ein typischer Muddi Tag. Naja fast, aber dazu kommen wir noch. Oft werde ich gefragt: wie machst du das mit zwei Kindern, alleine? Ist das nicht anstrengend? Wie bekommt man das alleine hin? (Unser Papa ist zur Zeit und überhaupt oft unter der Woche weg und nur am Wochenende zu Hause.) Also ganz ehrlich, ich kann mir vorstellen, wie unvorstellbar die Situation erscheint, wenn man zu Hause mit Mann alles regelt und teilt. Aber wenn man alleine ist, dann ist man darauf eingestellt, man weiß, was auf einen zukommt und plant ganz anders. Heute habt ihr also mal einen wirklich typischen Tag und für die nicht ganz so typischen Tage, oder Momente wird es bald eine extra Reihe geben: Aus dem Leben einer 2fach Mama. Da gibt es dann ein paar Einblicke, wie das sonst so bei uns läuft.
Nun aber erstmal zu heute, viel Spaß!
07:10: Der Wecker hat geklingelt und ich war schon erstaunlich wach, hatte nicht das Bedürfnis mich gleich unter der Bettdecke zu verkriechen. Auch Rebekka war schon wach und so haben wir es uns noch gemeinsam kurz gemütlich gemacht, bis ich
07:20 endgültig raus musste und uns angezogen habe.
07:30 haben wir Hanna wach gemacht. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell morgens alles gehen kann. Manchmal, wenn man keinen Zeitdruck hat, braucht man für bestimmte Sachen wirklich ewig, mit etwas Druck sind sie meistens in 5 Minuten erledigt! (das gilt natürlich nicht für Kinder. Umso schneller es gehen muss, umso langsamer bewegen sie sich ja komischerweise!)
08:10: wir haben uns fertig gemacht und gefrühstückt, dann ging es auch schon los, also ziehen wir uns alle dick an und kramen das erste Mal Handschuhe raus, weil Hannas Hände gestern vom kalten Wind geschmerzt hatten.
Wir sind mit dem Fahrrad unsere ganz normale Strecke gefahren und ich habe mit Hanna auf dem Weg die Aussprache von Kirche und Kirsche geübt. Sie hat da ihre ganz eigene Aussprache gefunden, die wirklich merkwürdig klingt. Ich erinnere mich, dass ich das auch erst im Jugendalter wirklich hinbekommen habe. Kirsche lief immer gut, aber Kirche konnte ich beim besten Willen einfach nicht wirklich sagen (außer nach drei Anläufen und 5 Minuten Konzentration).
08:25: Wir sind im Kindergarten angekommen und Rebekka möchte so, wie jedes Mal wenn wir in den Kindergarten kommen, zuerst auf das Trampolin im Garten. Wir sind aber spät dran und gehen gleich rein. Hanna ausziehen und den richtigen Raum suchen (unser Kindergarten ist offen und die Kinder können die Räume selber wählen), danach geht es zurück für mich und Rebekka. Zurück geht zum Glück immer viel schneller, weil es fast ausschließlich bergab geht.
08:50 kommen wir zu Hause an und das ganz normal Hausfrauendasein beginnt: Wäsche waschen, Küchentisch vom Frühstück wieder leer räumen, Geschirrspüler leer und wieder voll machen. Außerdem ordne ich die Unterlagen auf meinem Schreibtisch und setze mich kurz an den nächsten Beitrag, der eigentlich schon gestern erscheinen sollte. Läuft aber gerade nicht so richtig. Rebekka wird müde und ich lege sie hin. Ich kann die Zeit nutzen und telefoniere ein bisschen. Ich rufe meine Fahrschule an und erkundige mich, ob ich nun die Theorieprüfung machen werde oder nicht, aber leider findet die nur Vormittags und Mittags statt und ich habe niemanden, der auf Rebekka aufpasst in der Zeit. Wie machen das andere Mütter oder berufstätige Menschen? Nehmen die dafür einen Tag Urlaub? Wie nimmt man als Mutter Urlaub?
11:45: Rebekka ist schon lange wieder wach (nach einem 30 Minuten Schlaf) und wir haben gespielt. Sie kommt bald in den Kindergarten und ich nutze die Zeit nun viel bedachter mit ihr. Ich kann mir noch gar nicht virstellen, dass sie bald nicht mehr den ganzen Tag bei mir ist. Ich beschließe mit ihr raus zugehen und in der Stadtverwaltung wegen der Beantragung meines Führerscheins nachzufragen. Wegen unseres Umzugs gibt es da irgendwie Schwierigkeiten, wegen einer doppelten Beantragung (oder so, die Damen der Stadtverwaltungen sind sich nicht ganz einig, wo genau das Problem liegt).
Draußen bemerke ich, dass schon wieder Donnerstag ist, das heißt: Markttag! Ich spaziere mit Rebekka über den Markt (was im Klartext heißt: sie läuft Tauben, herumfliegenden Zetteln und Planen hinterher und ich schaue, dass ich sie nicht aus den Augen verliere. Das Kind ist aber auch wie ein kleines Wiesel!) und ich kaufe Brot und Aufstrich. Ich erledige noch das ein oder andere, schlendere mit Rebekka durch die Innenstadt und wir sind gegen
13:00 wieder zu Hause. Rebekka ist wieder müde und nach einem Mittagessen (mit Pesto gefüllte Gnocchi, sooo lecker!) lege ich sie nochmal hin.
15:30: Nach der kleinen Pause, in der Rebekka kurz geschlafen hat, nach Spielen, Essen und uns fertig machen düsen wir wieder in den Kindergarten. Ich bekomme mit einmal wirklich starke Kopfschmerzen und es fällt mir total schwer mich zu konzentrieren. Zu wenig getrunken? Könnte sein. Ich packe alles zusammen und wir fahren los. Auf dem Weg merke ich, dass die Wiesen in der Sonne wirklich schön aussehen und möchte ein Bild machen, mein Handy ist aber nicht in der Tasche. Habe ich wohl vergessen.
16:30: Wir haben Hanna geholt und Rebekka konnte kurz auf das Trampolin, während Hanna noch den Abschlusskreis mitgemacht hat. Wir sind nochmal zum Supermarkt gefahren, weil wir Schokolade für die Plätzchen brauchten, die wir später noch backen wollten.
17:00: Zu Hause angekommen machen wir uns auch gleich ans Plätzchen backen, wir machen den Teig fertig und ich möchte ein Bild machen. Aber wo ist mein Handy? In dem Moment geht mir auf, das ich es eingepackt habe. Ich erinnere mich wieder, wie ich es vor der Abfahrt in meine Jackentasche getan habe. Ich habe es wohl verloren. Auch wenn es total sinnlos erscheint, schnappe ich mir die Kinder und wir gehen den Weg bis zu den Wiesen nochmal ab. Aber nichts, wie zu erwarten war.
Mein Handy war total alt und der Akku hat in den letzten Wochen schon nicht mehr richtig funktioniert. Aber ohne mein Handy fühle ich mich irgendwie allein. Ein schwer zu beschreibendes Gefühl, denn das Handy ist die Verbindung zur Außenwelt, mein Kalender, mein Wissen, meine Kamera und natürlich mein Spielzeug, wenn ich eine Pause brauche. Achja, mein Wecke und meine Lampe. Mein alles! Ich muss nicht ständig am Handy kleben (mache ich aber, würde unser Papa jetzt sagen), aber jetzt, wo es weg ist fehlt es ganz schrecklich. Ich bin gespannt, wie die nächsten Tage werden. Ich habe zwar noch ein altes Handy, aber keine Karte, die muss ich erst neu beantragen.
18:30: Ich mache Abendessen und mein Kopf tut immer noch weh. Viel ist also nicht mehr los und ich bitte die Mädels alleine zu spielen. Ich informiere unseren Papa und meine Mutter, dass ich nicht mehr erreichbar bin, außer über das Haustelefon.
20:00 beide Kinder sind müde und ich stecke sie ins Bett. Ich freu mich, dass ich mich auch hinsetzen kann, der Kopf tut immer noch weh. Ich arbeite am Blog, an diesem Beitrag und habe eine Idee für einen weiteren, die ich fix aufschreiben muss. Und dann lese ich noch kurz diesen Beitrag, in dem es darum geht, dass Frauen in Nepal während ihrer Menstruation vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden. Es ist merkwürdig in einer Gesellschaft zu leben, in der wir mit der Gleichberechtigung wirklich voranschreiten (auch wenn es noch viel zu tun gibt, wie ich euch ja auch letztens in dem Beitrag von Frauenkarrieren geschrieben hatte) und zu wissen, dass es Frauen in anderen Teilen der Welt nicht so ist. Dass es Gebiete gibt, in denen sich Frauen verstecken müssen.
Und nun ist es 21:45, ich mache mir noch eine n Tee und beende dann den Abend.
Euch auch eine gute Nacht,
eure Jenny
2 Kommentare
Freya
Ich dusselige Kuh habe den #wmdedgt im Oktober völlig verpasst. Dabei mag ich das Tagebuchbloggen so gerne. Im November muss ich unbedingt daran denken. Aber so schaue ich mir eben mal an, was andere am 5.10. gemacht haben und lerne so wieder neue Blogs kennen. Dein #wmdedgt gefällt mir wirklich gut. Werde noch etwas auf deinem Blog stöbern. Ich habe am Wochenende eine etwas andere Blogaktion gestartet vielleicht hast Du Lust dabei zu sein?
Es geht um meinen Wandermole. Du kannst selbst ein Teil von Mole werden ….
https://dieplaudertasche.com/2017/10/07/freyas-wandermole-die-idee/
Würde mich sehr freuen, wenn Du Lust auf die Aktion hast, darfst es auch gerne weitersagen 😉
Wünsche Dir einen schönen Tag
Liebe Grüße
Freya
Berggeschwister
Hallo Freya (toller Name!) das kenn ich nur zu gut 😀 Wie oft merk ich ein paar Tage später, dass ich es schon wieder verpasst habe, TROTZ Kalendereinträge und Klebezetteln xD Aber schön, dass dir mein Oktobereintrag gefallen hat!
Ich habe mir deine Idee gerade angeschaut und finde sie ganz ganz toll! Ich schick dir gleich eine Email, da würde ich gerne mitmachen (und ich kann mir auch vorstellen, das meine Große Lust hat sich etwas tolles auszudenken).
Liebe Grüße,
Jenny