Aus dem Leben einer 2fach Mama – das Hin und Her mit zwei Kindern
Heute möchte ich eine kleine Geschichte mit euch teilen, die doch wunderbar zeigt, wie das Leben als 2fach Mama manchmal ist. Denn so schön es ist, dass die zwei Kinder sich haben, Geschwisterkind zu haben und zu sein ist wohl doch manchmal nicht einfach. Viel Spaß 😀
Vorweg bleibt zu sagen: Rebekka liebt Kakao. Sie LIEBT ihn wirklich. Morgens, mittags, abends, immer könnte sie Kakao trinken.
An einem Nachmittag, als gerade das vernünftige, ruhige Spielen im Kinderzimmer ausartete, immer lauter und grober wurde, ahnte ich schon, dass meine ruhige Zeit vorbei ist. Und tatsächlich wurde es immer lauter und bald hörte man vor allem (derzeit sehr beliebt in unserem Hause): “MEINE Mama!” “Nein MEINE Mama!” “Mamaaaaaaaa, meine Mama”. Das zog sich kurz hin, bis Rebekka neben mir stand und mein Bein umklammert hielt, den Tränen nahe. Hanna versteht das natürlich als Spaß und weiß, dass sie ihre kleine Schwester damit ärgern kann. Für Rebekka hingegen ist das todernst. MEINE Mama! Da hilft nichts. Vor allem nicht, wenn ich versichere, dass ich die Mama von beiden bin. Wie auch, Realität und Vernunft helfen in eskalierenden Situationen ja eh selten.
Also greife ich zur Geheimwaffe Kakao: “na ihr beiden, wollen wir uns nicht hinsetzen und gemeinsam Kakao trinken?” Begeisterung auf beiden Seiten und sofort ist der kleine Streit von eben vergessen. Beide setzen sich hin und warten auf ihren Kakao, den ich in der Zwischenzeit zubereite. Milch erwärmt, Kakao eingerührt und zack, fertig. “Wer möchte einen Strohhalm?” Hanna sagt ja, Rebekka komischerweise nein. Eigentlich trinken immer beide mit ihren Strohhalmen. Also bekommt Hanna einen Strohhalm, Rebekka nicht. Völlig irrelevant und langweilig, denkt der eine, Eltern von Kleinkindern ahnen vielleicht: oh oh.
“Ich will meinen Strohhalm nicht mehr” meint dann natürlich Hanna. Aber er war schon dreckig, also sage ich ihr, dass sie doch einfach mit Strohhalm trinken kann, auch wenn Rebekka keinen hat und das ich ihn nicht in den Spüler machen möchte, obwohl er gar nicht richtig benutzt wurde (das sind wiederverwendbare Strohhalme). Natürlich war sie dann eingeschnappt, immerhin wollte sie den Strohhalm ja WIRKLICH NICHT mehr. Also fährt Hanna den Alternativplan auf, Rebekka so sehr von dem Strohhalm zu begeistern, dass sie diesen dann möchte. Kennt ihr diese Verkaufssendungen auf den Shoppingkanälen im Fernsehen? So ungefähr könnt ihr euch das vorstellen “Schau ihn an Rebekka, er hat wunderschöne Streifen und er ist wunderschön rot! Und du glaubst nicht, wie toll man damit pusten kann! In den Kakao rein, oder einfach so, in die Gegend! ” Das geht eine Weile so und Rebekka wird tatsächlich immer begeisterter. “Schau, damit kannst du auch im Kakao rühren und einen Strudel im Becher machen”. Und es war soweit: Rebekka wollte den Strohhalm (und ich sah schon die Küche voller Kakao).
Beide Kinder glücklich, könnte man jetzt meinen?! Natürlich nicht, denn jetzt hatte Rebekka den Strohhalm, denn Hanna die ganze Zeit so sehr angepriesen hatte und den sie ja eigentlich von Anfang an wollte. Wäre ja auch langweilig, wenn man jetzt Ende gut, alles gut sagen könnte, oder? Hanna wollte natürlich den Strohhalm zurück, und das natürlich über den einfachsten Weg: sie reißt ihn Rebekka aus der Hand. Ja genau, das Geschrei war groß, aber glücklicherweise haben sich beide relativ schnell wieder beruhigt, denn hey: wir haben noch einen zweiten Strohhalm, der benutzt werden kann!
Und als beide ihren Kakao durch den Strohhalm schlürfen ist zwar nicht das Ende (gibt es das je beim Elternsein?), aber der Moment auf jeden Fall wieder gut!
Auch wenn solche Situationen in dem Moment vielleicht nervig oder anstrengend sein können, so fragt man sich hinterher meist einfach: was ist da eigentlich gerade passiert? Ich zum mindestens kann dann drüber schmunzeln. Und das ist auch gut so, sonst würde man es wahrscheinlich nicht lange im selben Haus aushalten, wie seine Kinder!
Macht es gut. und immer dran denken: bloß beiden Kindern immer das gleiche geben 😀
Eure Jenny