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Unsere Erfahrungen in der Klinkik: Mutter Kind Kur auf Poel

Hier kommt der Beitrag, auf den die meisten gewartet haben, und vor dem ich mich ehrlich gesagt etwas gedrückt habe. Ich halte es hier auf dem Blog (und in meinem Leben) eigentlich so, dass ich von tollen Sachen berichte. Von allem, was gut gelaufen ist, was sich lohnt, was uns was gegeben hat. Das andere erzähle ich nicht wirklich, eventuell nebenbei. Denn es ist nicht, dass ich etwas verschweigen möchte, sondern einfach, dass ich ja Dinge, Orte, Menschen zeigen möchte, die schön, sind, die bereichern und nicht alles, was schiefläuft oder nicht funktioniert (für uns). Dieser Beitrag ist aber anders. Bevor ich nämlich auf Mutter Kind Kur ging, bevor ich mich überhaupt für eine Klinik entschieden hatte, habe ich online nach Erfahrungsberichten gesucht und echt viel gefunden.

Das ging von „oh mein Gott war das mies“ bis „alle negativen Erfahrungen sind gelogen, es war ein Traum“. Und mittlerweile habe ich schon einige Nachrichten bekommen von Müttern, die bald nach Poel in die Klinik fahren und gefragt haben: wie war es denn nun? Also will ich es euch in diesem Beitrag erzählen.

Vorweg: das sind meine Erfahrungen. Alles, was ich hier schreibe, habe ich so erlebt. Bei fast allem kommt hinzu, dass ich mit anderen Gesprochen habe und die das ganz genauso (oder schlimmer) erlebt haben. Das möchte ich hier gar nicht wiedergeben, ich will nur deutlich machen, dass ich nicht einen schlechten Tag, ein schlechtes Zimmer, oder sonst was erwischt habe. Ich schreibe hier von meinen Erfahrungen, aber die decken sich mit der sehr vielen anderen. Trotzdem ist das Empfinden jedes einzelnen natürlich sehr unterschiedlich. Ich probiere die einzelnen Punkte zu nennen und jeder muss für sich überlegen, ob er damit umgehen möchte und wie weit er das kann.

Ich habe den Text in verschiedene Abschnitte geteilt, um die verschiedenen Bereiche der Klink zu zeigen. In einem Extrabeitrag habe ich einen Frage-Antwort-Teil eingebaut, weil mir beim Schreiben noch einiges eingefallen ist, was einfach vorher nicht gepasst hat. Und es wird wieder eine Galerie geben mit besseren Einblicken.

Die Klink Am Schwarzen Busch und ihre Lage

Wer die Lage der Klinik am Schwarzen Busch auf einer Karte sucht, sieht gleich, dass die Klinik direkt am Meer liegt. Man muss das Klinikgelände überqueren, was recht weitläufig ist und dann trennt nur der Rundweg die Klinik vom Strandaufgang. Es sind keine fünf Minuten und das ist wirklich ziemlich cool. Man kann einfach immer an den Strand, mal schnell, mal für den Nachmittag. Ansonsten ist die Lage auch wirklich toll. Ich hatte ja schon in den Beiträgen zu Poel darauf hingewiesen, dass der Standort in der Mitte der Insel wirklich genial ist, weil man leicht überall hinkommt.

Kirchdorf, der Hauptort ist nur zwei Kilometer entfernt, da ist man schnell hingelaufen oder gefahren, um sich entweder den Hafen oder die Kirche anzuschauen oder einkaufen zu gehen. Auch einen Paketshop gibt es dort. Nach Gollwitz und Timmendorf ist es auch nicht weit, auch wenn ich das nicht unbedingt mit Kindern laufen würde. Der Ort am schwarzen Busch ist sehr klein und vor allem touristisch. Es gibt einige Möglichkeit sich Essen zu besorgen, Fahrradverleihe, Souvenirshops und eine Minigolfanlage mit den besten Waffeln am Stiel. Und das war schon. Neben natürlich unzähligen Ferienhäusern. Also in dem Ort ist nicht unbedingt viel los, auch wenn er immer voll ist, weil einfach wirklich alles touristisch ist.

Klinik Am Schwarzen Busch Poel für Mutter Kind Kur

Ankunft in der Klinik am Schwarzen Busch

Ich beschreibe kurz die Ankunft, weil ich so irgendwie nicht damit gerechnet hatte. Nichts sonderlich Spezielles, aber trotzdem. Anreise ist ab 16 Uhr. Viele waren schon vorher da und haben sich einfach schon ein bisschen Zeit am Strand gegönnt oder noch die letzte Zeit mit dem Partner zusammen genossen, aber check in sozusagen war ab 16 Uhr. Wir kamen zu 16 Uhr an (sind mit dem Zug gefahren und haben uns vom Bahnhof abholen lassen, das hat super geklappt). Wir waren viele. Es gab an der Rezeption eine lange Schlang und nur zwei Mitarbeiterin, die das alles bearbeitet haben. Alle Kinder waren durch und wir da auf den Haufen geworfen. Einige hatten das Pech, dass die Zimmer nicht fertig waren und sie weiter warten mussten. Für die meisten war die Anreise purer Stress. Wir hatten Glück und konnten gleich auf unser Zimmer.

Unterkunft und Zimmer für die Mutter Kind Kur

Und wie sich später herausstellte, hatten wir auch unfassbares Glück mit dem Zimmer. Wir waren im ersten Stock und hatten unsere Fenster zum Feld, nach Osten. Ich habe diesen Ausblick wirklich sehr geliebt, unzählige Sonnenaufgänge habe ich mir dort angeschaut. Da wir im ersten Stock waren, hatten wir direkt die Terrasse über den Speisesaal vor uns. Die darf man natürlich nicht betreten, aber die war so schön begrünt und es waren immer Vögel drauf, das fand ich wirklich idyllisch. Außerdem konnte uns so niemand, von keiner Seite, auf den Balkon schauen. Da die Balkone eine Glasmauer haben sind sie eigentlich völlig nutzlos und ich habe auch nicht einmal gesehen, dass ihn jemand für etwas anderes als Wäsche benutzt hat (was nicht so gern vom Personal gesehen wird wohl).

Wir waren zu dritt, wir hatten daher ein Zimmer mit zwei Räumen. Ein Zimmer (was kaum den Namen verdient, weil nur das Doppelstockbett drinstand und ein Schreibtisch und man kaum mehr laufen konnte, aber gut, und das Hauptzimmer. Darin stand ein Bett für mich in einer Ecke, ein Tisch mit Sofa und Sessel, ein Schreibtisch mit Stuhl, ein Schrank für Kram und ein Fernseher. Ich weiß, dass es einige unterschiedliche Zimmer gab, je nachdem wo man gewohnt hat (die Zimmer am Flurende sind beispielsweise wieder anders geschnitten) und mit wie viel Personen man unterwegs ist.

Eine Mutter, die ich kennengelernt hatte, die mit drei Kindern unterwegs war, hatte zum Schlafen einen eigenen Raum, neben großen Hauptraum und dem Schlafzimmer der Kinder, was auch deutlich größer war. Es geht mir weniger um die Größe, aber drei Wochen lang alle im gleichen Raum ist doch irgendwie erdrückend. Man hat halt keine Privatsphäre, wenn die Kinder auch da sind.

Sauberkeit der Zimmer und Putzplan

Dem widme ich jetzt einen eigenen Punkt, einfach, weil das einer der großen Kritikpunkte ist. Wie ich oben schon schrieb: wir hatten echtes Glück mit unserem Zimmer. Auch was das Thema Sauberkeit anging. Es war geputzt, als wir ankamen, nur den Balkon musste ich komplett allein aufräumen. Da war noch Schmutz und Sand der Vorbewohner.

War ich aber gar nicht so böse drum, denn dadurch lagen auch noch alle Muscheln und Steine da, die die Vorbewohner dort gelassen hatten und wir konnten nach dem Putzen direkt schöne Mandalas legen und unseren Balkon verzieren. Ansonsten war das Größte Manko beim Ankommen, dass die Tapete von den Wänden kam und der Spiegel echt echt alt und angelaufen war. Von anderen habe ich aber anderes gesehen und gehört, das war schon nicht mehr schön. Von nicht geputzten Toiletten und Abflüsse mit Haaren führen schimmelige Vorhänge die Liste an, gegen die auch drei Wochen lang nichts gemacht wurde nach der Meldung.

Als ich auf Kur gefahren bin habe ich mich vor allem darauf gefreut dem Alltag zu entkommen. Nicht mehr kochen, nicht mehr Putzen, jemand hilft bei der Kinderbetreuung. Und nun ist da Punkt 1: es wird nicht geputzt. Also doch na klar, es wird geputzt, jede Woche zwei Mal kommt da wohl jemand durch, aber von allem, was da genannt wird in der tollen Mappe auf dem Schreibtisch wird eigentlich nur schnell das Bad geputzt und das auch nur ruckizucki. Ich hatte einmal am Morgen schnell den restlichen Sand (hahaha, Sand ist immer da!) im Bad zusammengefegt und nicht mehr geschafft wegzumachen, wir waren spät dran.

Ich dachte mir: na gut, gleich wird eh geputzt und das Bad wird gefegt und gewischt, ich lasse es hier mit dem Besen. Keine feine Art, aber gut. Ich kam wieder und es wurde um den Besen und die Sandkörner drumherumgewischt und gefegt! Die lagen einfach noch da. Ich meine….WTF? Die restlichen Bereiche wurden bei uns nicht geputzt, ich habe gehört, dass wenigstens gefegt und gewischt wurde, das war bei uns nicht so. Auch Tische etc. abgewischt wurde nicht. Ich habe also schon am ersten Wochenende Putzzeug gekauft und einfach für mich geklärt, dass ich das selber mache, bevor ich mich jede Woche neu aufrege.

Das Personal der Kurklinik auf Poel

Es gibt natürlich immer und überall solche und solche Leute. Ich muss sagen, dass Personal, welches für die Behandlungen zuständig war, kam mir fast durchgehend nett und kompetent vor. Es gab definitiv Personen, mit denen ich jetzt weniger konnte. Trotzdem war der Umgang sehr schön, ich will mal sagen professionell. Ich habe mich beim therapeutischen Personal sehr aufgehoben gefühlt und hatte das Gefühl, dass ich jederzeit mit Fragen kommen konnte. Ich habe einmal eine Behandlung am Hydrojet verpasst (sagt unbedingt, dass ihr auf den Hydrojet wollt! Und die Moorpackung!) und war echt traurig, weil ich weiß, wie voll die Terminkalender dort sind. Ohne Fragen haben wir gleich geguckt, wie wir es trotzdem noch hinbekommen.

Das Personal der Klink dagegen erschien mir durchgehend überarbeitet, gereizt, nicht in der Stimmung auch nur irgendwem zu helfen. Da wurden Mütter angepöbelt, Kinder, es wurde keine Rücksicht genommen und gemeckert. Auch da gab es natürlich Ausnahmen und einige waren weniger schlimm als andere. Ich muss sagen, auch da hatten wir recht viel Glück. Aber vielleicht auch, weil wir gerne für uns sind, gerne unser Ding machen und gar nicht groß andere brauchen, da hat man von Hause aus weniger Berührungspunkte.

Meine Ärztin war nett und auch die Schwester, zu der ich dann und wann musste war immer freundlich und hilfsbereit. Ich weiß aber, da gab es noch andere und die waren es wohl nicht wirklich. Beispiel: Kind mit zwei blau angelaufenen Fingern weint und ist echt unleidlich (verständlicherweise) und bekommt von der Schwester gesagt er soll sich nicht so anstellen.

Einmal brauchte ich für meine Tochter ein Mittel, denn sie hatten die Mücken extrem erwischt und die Stiche hatten sich extrem entzündet (was übrigens nicht nur bei uns passiert ist, keine Ahnung was da oben für Mücken sind, also Vorsicht!). Sie hielt es nicht mehr aus (es wurde sehr heiß und schmerzte neben dem Jucken, sie lief zwei Tage mit Verbänden rum, damit wir die Entzündung mit der Salbe wieder rausbekommen) und ich ging eben fragen, ob wir noch was von der Salbe haben können. Nein, denn es ist Mittagspause, wir sollen gefälligst in zwei Stunden wiederkommen. Nunja.

Die Kinderbetreuung während der Mutter Kind Kur

Es gibt einen eigenen Flur nur für die Kinderbetreuung. Es gibt ziemlich viele Gruppen, was es möglich macht (ob das jetzt gut oder schlecht ist, lass ich mal außen vor) die Kinder in kleine Altersgruppen einzuteilen. Meine Töchter waren 11 und 6, also schon etwas älter. Zu den Kleinkindern kann ich daher nichts weiter wiedergeben als das, was ich auf dem Flur erlebt habe.

Als ich Rebekka das erste Mal (am zweiten Tag direkt ist erster Betreuungstag) in die Gruppe gebracht habe saß die Erzieherin (eine pro Gruppe meine ich, ich habe in dieser Gruppe zum mindestens nie eine zweite gesehen) am Handy und hat nicht aufgeschaut. Nicht mal gegrüßt. Ich muss zugeben, sie hatte bei mir von Sekunde eins aufgrund dessen verloren. Sie hat es aber in der gesamten Zeit nicht mehr wett gemacht, eher im Gegenteil. Ich habe also meine Tochter in die Gruppe geschoben, ein paar Fragen beantwortet, meine Handynummer angegeben und bin mit der Großen weitergezogen zu ihrer Betreuung. Gut, dass Rebekka das soweit mitgemacht hat und groß genug war.

Bevor ich zur anderen Betreuung komme, berichte ich einfach mal direkt von dieser Gruppe der 6-jährigen. Der Tagesablauf ist immer gleich: Irgendwas in der Gruppe, das obligatorische Basteln, damit man ja auch was mit heimnehmen kann, dann raus auf den Spielplatz auf dem Gelände. Der ist recht weitläufig und bietet Abwechslung. Das fanden die Kinder gut, meistens wollten sie auch später nochmal auf den Spielplatz. Also langweilig wurde der nicht. Manchmal waren sie auch Spazieren. Weniger am Strand, eher auf der Promenade, immer der gleiche Weg hin und wieder zurück. Also Rebekka mochte diese Ausflüge nicht, sie meinte die waren super langweilig und man durfte nichts außer in Reihe laufen. Ich empfand diese Gruppe eher als Aufbewahrung und es hat uns alle gestresst, dass sie dort hinmusste. Selten hat sie sich drauf gefreut (und dann auch auf die anderen Kinder).

Minigolfanlage auf der Insel Poel

Die Gruppe der Großen war anders. Halt eine Gruppe für Große. Es war alles lockerer. Sie hatten ein eigenes kleines Gebäude mit zwei Räumen, in denen es Tische aber auch einen Kicker gab. Sie haben entweder auf dem Spielplatz abgehangen oder drinnen gespielt, es waren mehrere größere Ausflüge, zum Beispiel auch nach Wismar in den Tierpark geplant (sie waren auf Minigolf spielen). Hanna war gerne in der Betreuung und hatte da viel Spaß. Schnell haben wir vereinbart, dass sie allein aufs Zimmer kommt, weil sie nie fertig war, wenn ich sie holen wollte.

Noch ein paar Worte zur Betreuung: Betreuung kann ausfallen, wegen Krankheit. Dann sind die Gruppen einfach geschlossen und man betreut seine Kinder selbst. Anwendungen fallen dann natürlich einfach aus.

Die Qualität steht und fällt natürlich mit den Erziehern. Keine Ahnung, ob ich einfach eine miese Gruppe erwischt habe bei der kleinen, oder ob das der Grundton war. Auf dem Spielplatz gab es wirklich nur sehr wenige Erwachsene, die nicht mit dem Handy am Tisch saßen und gequatscht haben in der Spielzeit draußen.

Bei den Kleineren habe ich schon so etwas wie eine Minieingewöhnung gesehen, die Betreuung schien mir insgesamt auch gefühlvoller (wie gesagt, Blick vom Flur nicht mehr).

Betreuungszeiten sind immer vormittags (die sind auf jeden Fall vorgesehen, falls das Kind nicht kommt, muss man es abmelden), über Mittag ist Pause und man muss das Kind auf jeden Fall holen und nachmittags (hierzu muss man das Kind gezielt anmelden, diese Betreuung ist nicht unbedingt vorgesehen). Kleinkinder (unter 3 meine ich) werden generell nachmittags nicht betreut. Ich habe meine Kinder nur vormittags betreuen lassen, nachmittags haben wir unter uns Eltern geregelt. Oft haben wir andere Kinder mitgenommen und dann, wenn ich Anwendungen hatte, habe ich sie fix bei anderen am Strand gelassen.

Punkt zwei Meiner Hoffnung, die Hilfe bei der Betreuung war also auch dahin.

Unterricht /Betreuung der Hausaufgaben

Tisch mit Hausaufgaben

Fühlt sich etwas lächerlich an das ganze Unterricht zu nennen, denn jeder, der schon ein paar Bewertungen gelesen hat wird wissen: gibt es nicht. Das muss ich jetzt auch in ein paar Teile teilen:

Unterricht generell gibt es nicht, weil die Fachkraft schon lange krank ist. Habe ich schon als Kommentar online gelesen und ist immer noch der Fall gewesen, als wir da waren. Also ist niemand da, der die Kinder pädagogisch wert- bzw. sinnvoll begleiten kann.

Nicht jeder hat ein Anrecht auf die Ersatzstunden, die da abgehalten werden können. Wir sind aus Bayern und waren über Pfingsten dort. Die Ferien sind bei uns zwei Wochen, drei Wochen ist die Kurzeit. Die Logik ist nun folgende: in der Anreisewoche und in der Abreisewoche findet generell kein Unterricht statt. Dazwischen sind ja zwei Wochen Ferien also verpassen die Kinder nichts, ergo dürfen sie auch nicht teilnehmen. Dass diese Logik hinkt und das ich sehr wohl für sechs Tage, die sie verpassen, Aufgaben bekommen habe, die gemacht werden müssen, hat sie nicht interessiert. Sie blieben dabei, dass meine Kinder kein Recht auf diese Gruppe haben. Denn die „Hausaufgabenbegleitung“ ist eine Extragruppe, die für zwei Stunden während der Vormittagsbetreuung stattfindet.

Aufgrund von Personalmangel war es so, dass die Kinder, die eine Berechtigung (also keine zwei Wochen Ferien) hatten, in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine sollte die eine Woche Hausaufgaben machen, die andere die andere Woche. Also von drei Wochen Kur durfte ein Teil der Kinder (wir waren ja nicht die einzigen aus Bayern) nur eine Woche Hausaufgaben machen, der Rest wurde in die Verantwortung der Eltern für den Nachmittag und Abend abgegeben. Stellt euch vor was los war. Alle waren gestresst, es wurde gemotzt, es wurde sich beklagt, alles half nichts. Der Witz (und so muss man es sehen, sonst wäre es wirklich zu traurig): Wegen Krankheit wurde nicht nur verschiedene Betreuungsgruppen geschlossen, sondern fiel diese Betreuung der Hausaufgaben während unserer Kur fast komplett (ich meine zwei oder drei Tage fand das statt) aus!

Ich habe mich damit nicht gestresst, ich war ja eben da, um Stressfaktoren auszuschalten und abzugeben. Andere allerdings konnten das nicht so locker sehen und ich verstehe gut warum: Kinder mit Schwierigkeiten in der Schule, Kinder, die angekündigt direkt nach dem Wiederkommen Klassenarbeiten schrieben und Referate halten mussten, Kinder, die einfach dranbleiben mussten, konnten nicht einfach mal drei Wochen Pause machen!

Es war wirklich schlimm, man hat von überall gehört (dünne Wände), wie geschrien und getobt wurde, wie das ein Thema war, das wirklich für alle Beteiligten nicht cool war. Und das lass ich jetzt mal so stehen. So war das bei uns. Die Lehrerin ist schon sehr lange krank, aber für alles andere kann ich nur meine Erfahrung wiedergeben.

Behandlungsangebote auf der Mutter Kind Kur

Die Klink ist ausgelegt auf Stress, Übergewicht und Asthma bzw. Atemwegsprobleme und jeden Erwachsenen, den man dort trifft, kann man irgendwie dort einordnen. Der Therapieplan ist auch darauf ausgelegt bzw. spiegelt diese Kategorien wider. Es gibt Sportangebote, Entspannungsangebote, Aktivierungsangebote, Kreatives und Austauschmöglichkeiten (also Infos verpackt in Gruppensitzungen). Bis auf Kreatives hatte ich alles dabei und fand es auch sehr abwechslungsreich. Aber gliedern wir das Ganze mal.

Wie kommt man zu seinem Therapieplan? Nach der Anreise gibt es ein Aufnahmegespräch mit einem Arzt. Der untersucht kurz und nimmt einfach Infos auf. Warum ist man da, was verspricht man sich, was gibt es zu beachten (neben Gewicht, Größe etc.). Der Arzt gibt daraufhin an, was ungefähr in den Therapieplan soll, hier hat man also das erste Mal die Möglichkeit Wünsche zu äußern. So etwas wie Entspannung (Die Moorpackung war mein absoluter Liebling, der Hydrojet war auch toll), oder Sport, den man schon macht oder unbedingt ausprobieren möchte. Es wird noch nicht ganz spezifisch, aber man kann auf jeden Fall angeben, ob man sich gerne bewegt oder ob das Probleme macht, was man für Erwartungen hat. Natürlich wird nicht immer jeder Wunsch erfüllt und wer gar kein Bock auf Bewegung hat, wird schlechte Karten haben. Aber im Großen und Ganzen kann man dem schon eine Richtung geben.

Man erhält dann immer freitags einen Therapieplan für die kommende Woche. Der kann sich aber ändern. Ich hatte manchmal täglich mehrere neue Pläne in meinem Fach.

Dann gibt es jemanden, der diese Pläne erstellt. Zu dem kann man gehen (hat sein Büro direkt neben dem Speisesaal) und den Plan besprechen. Ich musste wegen einer Verletzung mal etwas absagen und habe mir dafür noch etwas Neues reingeholt, einfach, weil ich es gerne ausprobieren wollte. Wenn man sich mit anderen unterhält, bekommt man schnell ein Bild von den Angeboten und ich kann nur raten: probiert aus. Ich habe Qi Gong ausprobiert zum Beispiel und fand das sehr interessant. Wassergymnastik (Achtung: keine Gymnastik, sondern eher Kardio) fand ich auch witzig, war aber echt krass anstrengend.

Also schaut einfach, was ihr euch mitnehmen könnt. Falls etwas gar nicht passt, könnt ihr dort (mit Gründen) auch wieder austreten. Die meisten sind zum Beispiel vom Strandspaziergang zurückgetreten. Zwei bis drei Mal die Woche direkt um 8 (was morgens echt stressig ist) am Strand treffen, gemeinsam am Strand langlaufen und kleine Achtsamkeitsübungen machen. Ich hatte das Glück, dass ich danach fast nie etwas hatte und so noch Zeit alleine am Strand verbringen konnte, dass tat mir soooo gut! Die Achtsamkeitsübungen kannte ich größtenteils schon und haben mir nicht so viel gegeben, aber ich mochte die Therapeutin und habe deswegen auch alle Strandgänge mitgemacht.

Therapieangeboten können vormittags und nachmittags stattfinden. Ich war echt glücklich (nach dem anfänglichen Schock), dass bei mir fast alles vormittags war. Das hieß immer früh raus (meist 6:30 aufstehen), dafür war ich mittags auch fertig. Ich hatte trotzdem auch vormittags einige Pausen, in denen ich spazieren oder lesen war (manchmal auch einkaufen) und so meine Zeit wirklich gut nutzen konnte. Ich habe mich echt erholt gefühlt, auch wenn alles drumherum und vor allem die vollen Nachmittage und Abende echt stressig und lang waren.

Steilkste bei Timmendorf auf der Insel Poel

Ernährung und Verpflegung während der drei Wochen Kur

Wieder einer der großen Kontrapunkte. Wer sich schon ein bisschen mit Bewertungen auseinandergesetzt hat, hat mit Sicherheit auch schon was zur Verpflegung gelesen. Ist wahr, alles. Wenig Auswahl, wenig Abwechslung, keine gute Qualität. Bäh. Wirklich. Aber auch das teile ich mal ein, denn es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen Frühstück und Abendbrot und dem Mittagessen.

Allgemein zum Essen.

Essen gibt es im Essensaal und wird in zwei Gruppen ausgegeben. Ich war in der zweiten Gruppe und fand diese optimal, da sie etwas später war. Frühstück kann generell beliebig eingenommen werden, weil manche Anwendungen ja schon 8 Uhr beginnen. Damit man dann pünktlich kommt, kann man essen wann man möchte. Beim Mittagessen und beim Abendbrot sieht das anders aus da greifen damit die zwei Gruppen. Gruppe 1 isst von etwa 11:30 Uhr bis 12:15 Uhr mittags, Gruppe 2 von 12:15 Uhr bis 13:00 Uhr. Gruppe 1 isst von 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr Abendbrot, Gruppe 2 von 18 bis 19.

Wie man es am liebsten mag, muss wohl jeder für sich herausfinden ich war sehr zufrieden mit der zweiten Gruppe. Vorteil Gruppe 1: Man hat sofort das erste Essen und man hat auf jeden Fall mehr zur Auswahl, denn vor allem beim Abendessen gibt es nochmal die Reste vom Mittag und wer zuerst kommt mahlt zuerst. Gruppe 2 hatte vielleicht weniger Auswahl dafür ist es sehr viel entspannter, weil niemand dort steht und den Tisch haben will.

Wie ihr seht Grenzen die Zeiten direkt aneinander und es kam sehr häufig vor, dass wir noch warten mussten, während die vor uns aufgegessen haben. Natürlich wird darauf geachtet, dass Essenszeiten eingehalten werden, aber es war wirklich nicht selten, dass wir 10 bis 15 Minuten warten mussten, bis die dann aber wirklich fertig waren. Das war extrem stressig für uns alle, weil natürlich möchte sich auch niemand beeilen müssen beim Essen und wir wollten auch niemanden drängeln aber unsere Essenszeit ist ja auch begrenzt.

Frühstück und Abendbrot

Beim Frühstück und Abendessen gibt es ein Buffet. An den ersten Tagen denkt man vielleicht „ok mit der Auswahl komme ich zurecht. Das ist jetzt vielleicht nicht wirklich viel und sieht auch nicht wirklich toll aus aber wird schon werden“. Nach drei Wochen kotzt man aber einfach nur noch. Ich kann kein Graubrot mehr sehen und diese Brötchen auch nicht. Es gibt am Abend das gleiche, Abwechslung nur durch die Reste vom Mittagessen.

Lasst mich aufzuzählen: Frühs gab es Brötchen und Brot, Wurst, Käse, Joghurt und eine kleine Theke mit Müsli Haferflocken, Haferflocken mit Zeugs drin und die ganz normalen Cornflakes. Milch gibt es übrigens in Hülle und Fülle, wer Alternativen will muss täglich fragen, obwohl natürlich Laktoseintoleranz dort auch verköstigt wird. Es wird nicht immer alles rausgestellt, einmal sagte eine Mitarbeiterin zu mir, dass sie das ein bisschen verstecken müssen, weil davon nicht so viel vorrätig ist. An manchen Tagen musste ich nicht fragen, aber an der Mehrheit fragte ich also mehrmals nach Hafermilch.

An Obst gab es jeden Tag Apfel manchmal Orangen manchmal steinharte Kiwis. Das war’s. Zum Abendessen genau das gleiche nur mit einer ganz kleinen anderen Auswahl. Wie gesagt gab es die Reste vom Mittagessen, wenn man Glück hatte war noch etwas da. Manchmal war beim Mittag schon einiges aus, ansonsten war natürlich auch die Gruppe 1 davor und hat sich schon was weggenommen. Es wird herausgestellt und was weg ist, ist weg. Ansonsten gab es Brot, Käse, Wurst und eine Salattheke. Die war tatsächlich sehr lecker und abwechslungsreich. Das war’s. Jeden Tag gab es verschiedene Teesorten und Wasser ist eh kostenfrei.

Mittagessen

Mittagessen. Beim Mittagessen sieht das schon ein bisschen anders aus. Das Mittagessen wird direkt in der ersten Woche gewählt. Das hat mir am Anfang ein bisschen Angst gemacht, ist aber gar nicht so hart wie man jetzt vielleicht denken mag. Man bekommt einen Block an dem man ankreuzen kann beziehungsweise seine Wünsche einträgt und natürlich den Speiseplan für die gesamte Dauer des Aufenthalts. Den geht man durch und gibt einfach an welche Essen man bestellt.

Zur Auswahl gibt es wirklich viel. Ich nenne es mal ein „normales“ Essen mit Fleisch also beispielsweise eine Spaghetti Bolognese mit Käse dann gibt es eine Variante für Kinder das wäre dann zum Beispiel Spaghetti mit Tomatensauce, eine Variante für Kinder die anders ist, das wäre dann zum Beispiel Milchreis mit Apfelmus. Dann gibt es eine fleischlose Variante, das wäre dann auch zum Beispiel Spaghetti mit einer Gemüsesauce und dann gibt es eine reduzierte Kost, das wäre auch dann Vollkorn Spaghetti mit Gemüsesoße. Es gibt eh sehr viel in Vollkorn hat aber wirklich alles gut geschmeckt und wie ihr seht ist die Auswahl wirklich groß.

Es war wirklich selten, dass eines der Kinder gesagt hat es findet wirklich gar nix und selbst da waren die Möglichkeiten noch gut. Man konnte nämlich natürlich alles zusammen machen, wie man wollte. Zum Beispiel: Ich möchte gerne die Spaghetti mit der Tomatensauce für mein Kind ich möchte aber die Sauce extra. Oder man konnte sagen man möchte Spaghetti blank

Warum nicht einfach die Spaghetti mit der Gemüsesauce für das Kind nehmen? Das ist ganz einfach zu erklären: Es handelt sich um zwei verschiedene Portionsgrößen. Die Kinderteller sind speziell auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten. Obwohl Hanna bereits 11 Jahre alt ist, habe ich oft eine Erwachsenenportion für sie bestellt, da wir gemerkt haben, dass die Kinderportion nicht ausreicht. Das Gute ist, man kann immer Nachschub bestellen, und das Beste daran ist, dass man wählen kann, was man nachholen möchte.

Wähle zum Beispiel den Milchreis aus, aber wenn du plötzlich mehr Lust auf Spaghetti hast, kein Problem! Du kannst einfach Spaghetti nachbestellen, solange sie noch verfügbar sind. Erst zur Mitte unseres Aufenthalts haben wir herausgefunden, dass im Speisesaal ein täglicher Speiseplan aushängt. Man musste nämlich den Plan von der ersten Woche zurückgeben, da sie nicht zu viel Papier verschwenden möchten, was absolut verständlich ist.

Ohne diesen Speiseplan wussten wir nie genau, was uns am nächsten Tag erwartete. Wir hatten Touren geplant und wollten wissen, ob es sich lohnt, im Hotel zu essen. Aber als wir den Speiseplan entdeckten, wurde uns klar, dass wir täglich unsere Mahlzeiten individuell auswählen können. Man muss den Wahlzettel nicht abgeben; man behält ihn bei sich. Jeden Tag nimmt man einen Zettel für den Tag mit in den Speisesaal. Die Blogansicht bleibt immer in deinem Zimmer.

Wenn du essen möchtest, gibst du einfach den tagesaktuellen Zettel ab. Das bedeutet, du kannst deine Auswahl auch kurzfristig ändern.

Das Mittagessen war wirklich hervorragend, lecker und abwechslungsreich. Es gab überhaupt keinen Grund zur Beschwerde. Hingegen waren Frühstück und Abendessen wirklich enttäuschend. Wir haben es so gehandhabt, dass wir regelmäßig zum Rewe in Kirchdorf gegangen sind und dann zusätzliche Lebensmittel für das Frühstück und das Abendessen gekauft haben. Insbesondere Obst und Gemüse habe ich in meinem Zimmer aufbewahrt, ebenso wie ein paar Snacks.

Zusätzlich gibt es auf Stockwerk 1 einen Kühlschrank, beziehungsweise sogar zwei Kühlschränke, in die man Lebensmittel legen kann. Ich habe oft Hinweise an den Kühlschränken gesehen, dass Lebensmittel verschwunden sind, aber bei uns ist das nie passiert. Es besteht also definitiv die Möglichkeit, Lebensmittel dort kühl zu lagern.

Kontakt zu anderen Patienten

Es ist wichtig zu beachten, dass es in der Einrichtung viele andere Patienten gibt. Diese Einrichtung ist keineswegs klein, genauer gesagt, erstreckt sie sich über vier Stockwerke, wobei das letzte recht klein ist. Hier ist man ständig von anderen Menschen umgeben, und selbst wenn man sich in seinem Zimmer aufhält, kann man sie hören, da die Wände sehr dünn sind. Verschiedenste Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Geschichten treffen hier aufeinander. Es gibt Menschen, mit denen man gut auskommt, und es gibt solche, mit denen die Interaktion herausfordernder ist.

Es gibt Mütter und Väter, deren Handlungen und Worte man verstehen kann, aber auch solche, bei denen es schwerfällt, dies nachzuvollziehen. Ich möchte betonen, dass es mir unangenehm ist, das anzusprechen, da ich verstehe, dass jeder seine eigenen Herausforderungen hat, aber ich finde es dennoch wichtig, dies zu erwähnen. Ich habe miterlebt, wie Kinder angeschrien und geschlagen (das war aber schon die Ausnahme!) wurden. Hier kommen Menschen mit verschiedenen Geschichten zusammen, und man weiß oft nicht, warum sie hier sind und welche Art von Hilfe sie suchen. Diese Informationen könnten für dich möglicherweise belastend sein, daher möchte ich sie erwähnen.

Ich muss sagen, vor allem das Geschrei hat mich stark belastet. Unsere Nachbarn hatten die Gewohnheit, bis spät in die Nacht hinein laut zu streiten, bis 10 oder 11 Uhr abends. Dies betraf nicht nur die Mütter, sondern auch die Kinder, die in einer Art und Weise angesprochen wurden, die ich nicht nachvollziehen konnte. Natürlich geht es hier nicht darum, zu urteilen, aber ich musste mich dennoch täglich damit auseinandersetzen.

Dennoch haben wir auch liebe Freunde gefunden, und ich bin wirklich froh, diese Menschen kennengelernt zu haben. Bereits ab dem ersten Tag war klar, dass wir gut zusammenpassen. Wir haben viel unternommen, unsere Abende am Strand verbracht, uns zu nächtlichem Schwimmen und Strandfußball herausgefordert. Ich hatte wunderbare Gespräche und durfte wirklich interessante Menschen kennenlernen und Einblicke in Geschichten gewinnen, die ich sonst nie erfahren hätte.

Es ist wichtig zu betonen, dass du aufgrund der Größe des Hauses nie allein sein wirst. Es gibt großartige Angebote im Haus, auf die ich gleich noch genauer eingehen werde, da ich sie für wirklich wichtig halte. Aber egal, was du tun möchtest, du bist nie allein. Wenn ich wirklich allein sein wollte, blieb ich tatsächlich auf meinem Zimmer. Wenn ich morgens etwas freie Zeit hatte, wollte ich sie natürlich gerne draußen in der Sonne nutzen. Ich schnappte mir ein Buch und freute mich auf diese Zeit für mich allein. Doch auch vor dem Gebäude gab es einen kleinen Platz mit Bänken, der aufgrund des besten Handyempfangs immer von telefonierenden Eltern besetzt war. Hinter dem Gebäude gab es eine Wiese und einige Bänke, die ebenfalls gerne genutzt wurden, da sie sich einfach für solche Gelegenheiten anboten. Ich war nicht die Einzige, die solche Bedürfnisse hatte.

Abschließend möchte ich betonen, dass es Gruppenaktivitäten gibt. Einige Anwendungen können allein durchgeführt werden, insbesondere diejenigen, die der Entspannung dienen, wie z.B. die Moor-Packung oder die Zeit auf dem Hydrojet. Die meisten anderen Anwendungen finden jedoch in der Gruppe statt, insbesondere Sport- und Achtsamkeitsübungen im Freien. Es gibt auch Gesprächskreise, die sich auf spezifische Themen wie Stress, Gewichtskontrolle oder Achtsamkeit konzentrieren. Diese Gruppen werden von Therapeuten geleitet und dienen vor allem dem Erfahrungsaustausch. Es gibt einen kleinen Impuls, und dann kann man sich, wenn man möchte, über seine Erfahrungen austauschen. Es besteht jedoch ausdrücklich keine Verpflichtung, etwas zu sagen.

Füße im Meer am Strand auf Poel

Freizeitaktivitäten in der Klink am Schwarzen Busch

Ich möchte nur darauf hinweisen, dass ich bereits separate Beiträge zu den Freitagsaktivitäten verfasst habe. Dies fiel mir leicht, da die Zeit am Pool äußerst angenehm war und die Insel insgesamt wunderschön ist. Es gibt zahlreiche Unternehmungsmöglichkeiten, Entspannung am Strand und die Gelegenheit, die verschiedenen Strände zu genießen. Zudem kann man herrliche Fahrradtouren unternehmen und immer wieder Neues entdecken. Die Umgebung um Poel bietet viele interessante Optionen, auch wenn wir nicht alle besucht haben.

Falls Interesse besteht, können Sie sich einfach die entsprechenden Beiträge zu unseren Aktivitäten auf Poel durchlesen. Hier sind die Links zu den bereits verfassten Artikeln:

  1. Die Insel Poel als Kurort
  2. Unsere Erlebnisse auf Poel

Angebote der Klink Poel

Die Klinik bietet auch eine Reihe von Angeboten, auf die ich kurz eingehen möchte. Zum einen gibt es das feste Aktivitätenangebot in den Räumlichkeiten der Klinik. Hierzu gehört ein Raum mit Tischtennis und Kicker, den die Kinder sehr mochten. Des Weiteren steht ein Schwimmbad zur Verfügung, das abends genutzt werden kann. Die Anmeldung erfolgt über eine Liste, auf die man sich auch kurzfristig eintragen kann. Die einzige Bedingung ist, dass mindestens drei Personen und nicht zu viele gleichzeitig im Schwimmbad sind. Zusätzlich gibt es eine Sauna.


Leider sind wir erst recht spät darauf aufmerksam geworden, dass auch die Sauna über eine Liste läuft und ziemlich schnell ausgebucht ist. Die Mädels wollten unbedingt die Sauna ausprobieren, und wir haben es getan. Sie haben es geliebt, und am Ende waren wir fast jeden zweiten Tag in der Sauna. Es war schade, dass die Zeit begrenzt war. Ich möchte hier auf jeden Fall betonen, dass es sich lohnt, Dinge auszuprobieren, die man zu Hause möglicherweise nicht so leicht zur Verfügung hat oder die schwierig zu organisieren sind. In der Klinik sind die Wege und Zugänge auf jeden Fall viel einfacher.


Darüber hinaus bietet die Klinik ein Programm an, das von verschiedenen externen Personen durchgeführt wird. Hierzu gehören insbesondere Bastelnachmittage, kurze Wanderungen, eine Piratenshow und Filmvorführungen. Während unseres Aufenthalts wurden die Filme “Super Mario” und “Arielle” in ihrer Neuverfilmung gezeigt, was uns sehr gefallen hat. Es gab sogar die Möglichkeit, Popcorn zu kaufen. Lediglich die Tatsache, dass die Filme in der Sporthalle gezeigt wurden, machte das Sitzen etwas unbequem. Dennoch war die Filmvorführung an sich sonntagabends ein toller Abschluss der Woche und ein großartiges Erlebnis für die Kinder.

Das Klinikgebäude der Mutter Kind Kur am Schwarzen Busch auf Poel

Mein Gesamteindruck von unserer Kur

Mir wird oft die Frage gestellt, ob ich die Klinik weiterempfehlen würde und ob Menschen, die demnächst ihre Kur antreten werden, tatsächlich dorthin fahren sollten. Wie kann ich das beantworten? Meine Erfahrungen sind natürlich individuell, denn selbst Menschen mit ähnlichem Hintergrund und ähnlichem Alltag könnten die drei Wochen dort völlig anders erleben. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob die Punkte, die mich so sehr gestört haben, auch für ihn störend sein werden.


Ich muss sagen, ich würde gerne ein paar Wochen zurückgehen, denn ich habe die Zeit dort sehr genossen, vor allem die Stunden am Strand und die Momente im und am Meer, sei es Muschelsuchen oder das Betrachten von Steinen. Ich konnte richtig abschalten und zur Ruhe kommen. Was mich jedoch gestresst hat, war vor allem, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Ich hatte die Kommentare vorher gelesen und gehofft, dass es anders sein würde. Hatte auf gutes Essen, eine gute Betreuung und weniger Hausarbeit gehofft. Ich hatte darauf gesetzt, etwas Abstand von meinem Alltag zu gewinnen. Leider war das nicht der Fall, und natürlich war ich darüber enttäuscht und auch ein wenig verärgert.
Ich denke, es hätte mir sehr geholfen, bereits im Voraus ein klareres Bild von der Klinik und dem zu haben, was mich dort erwartet. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich diesen Bericht schreibe.

Ich möchte nicht behaupten, dass die Klinik schlecht ist, aber sie entspricht nicht ganz dem Bild, das sie vermittelt. Dennoch muss ich betonen, dass die Zeit dort für mich auch viele positive Aspekte hatte. Selbst wenn ich putzen musste, mich selbst versorgen und einen Großteil der Betreuung meiner Kinder übernehmen musste, war die Zeit dort dennoch schön, vor allem dank der Nähe zum Meer. Die Therapeuten waren ebenfalls sehr kompetent, und ich konnte wertvolle Erkenntnisse mitnehmen.
Für uns steht jedoch fest, dass wir nicht noch einmal dorthin fahren würden, obwohl ich tatsächlich Familien getroffen habe, die bereits ein zweites Mal hingegangen sind, obwohl sie ähnliche Beschwerden hatten wie ich.


Jeder muss wirklich selbst entscheiden, ob diese Klinik die richtige Wahl ist. Ich hoffe, ich konnte einen guten Einblick geben. Falls noch Fragen offen sind, freue ich mich natürlich über eine Nachricht.
Außerdem gibt es noch einen Beitrag, in dem ich einige Fragen beantworte, die nicht in die bisherigen Kategorien gepasst haben. Diesen Beitrag werde ich separat veröffentlichen. Er ist bereits online, und ihr könnt ihn hier finden: Fragen und Antworten zur Kur auf Poel.

Nun hoffe ich jemandem mit diesem Erfahrungsbericht geholfen zu haben. Schreib mich bei Fragen gerne an, oder tausch dich hier oder auch auf Instagram aus, denn ich glaube nur so kann man sich ein besseres Bild machen.

Liebe Grüße,

deine Jenny

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