Leben mit Kind

Muttertag 2020 – Was ich mir als Mutter wünsche. Aufruf zur Blogparade

Heute ist Muttertag und ich möchte nicht nur meiner Mutter alles Liebe wünschen. Nein, ich möchte die Gelegenheit nutzen allen Müttern zu sagen: Ich wünsche euch, und mir, Fortschritt. Ich wünsche euch, dass ihr gesehen werden. Ich wünsche euch Unterstützung. Denn es fehlt uns nicht an lieben Worten unserer Liebsten (hoffentlich!) oder an Kuchen. Müttern mangelt es an ganz anderen Sachen und darüber möchte ich euch heute schreiben. Und gleichzeitig euch animieren mir zu schreiben, was ihr euch als (angehende) Mama wünscht!

Der Wunsch, diesen Beitrag zu schreiben, der begleitet mich schon eine Weile. Ich meine, es ist nun knapp ein Jahr. Ich sitze ungewollt als Hausfrau zu Hause (Das habe ich hier und hier auch schon genauer berichtet) und dachte mir: Mensch Jenny, du könntest Unterstützung gebrauchen, damit du auch richtig durchstarten kannst. Ich war massiv überlastet, da ich – größtenteils allein, also komplett alleine 24/7- zwei Kinder betreut und nebenher meine Masterarbeit geschrieben habe.

Und lange Zeit dachte ich mir, dass ich mich ja irgendwie selbst in diese Position hineinmanövriert habe. Also käme ich da auch schon wieder irgendwie, allein, heraus. Und ich dachte: Mensch, alle anderen haben ihr Leben im Griff, alle anderen machen, was sie glücklich macht! Und ich dachte auch: Das ich mich so alleingelassen fühle, liegt daran, dass wir von unseren Familien weggezogen sind und mein Partner berufsmäßig leider sehr oft weg ist. Wir haben uns dafür entschieden.

Aber wisst ihr was? So wie unsere Lage ist und so wie ich mich fühle, das liegt nicht daran, dass wir uns diese Situation geschaffen haben. Sondern es liegt daran, dass es für diese “Situation” keinerlei Angebote gibt! Kaum Unterstützung. Natürlich sind wir nicht allein. Mir ist bewusst, dass es unzähligen anderen Frauen genauso geht wie mir, dass unzählige andere Frauen auch unglücklich sind. Auch in anderen Situationen!

Was Mütter brauchen

Letztes Jahr habe ich einen Beitrag gelesen, in dem es um 10 Dinge ging, die Mütter wirklich brauchen. Und ich habe diesen Beitrag gelesen und wusste: Nein, daran liegt es nicht, dass Mütter sich oft überfordert, alleine oder schlecht fühlen. Es liegt nicht daran, dass Müttern Stunden fehlen, um alles zu schaffen. Oder zusätzliche Arme. Oder zusätzliche Kraft. Es liegt nicht dran, dass wir nicht zusätzliche Augen haben, um immer alles im Blick zu haben. Und es liegt nicht daran, dass wir nicht Superkräfte haben.

Oft fühle ich mich, als ob ich mehr leisten müsste. Als ob es nicht genug ist, was ich mache. Ich sollte mehr mit meinen Kindern spielen. Ich sollte mehr für mich tun. Ich sollte meine Kinder begleiten. Ich sollte loslassen. Ich sollte vor allem viel für mich tun. Ich sollte…ich sollte so viel, aber das ist manchmal einfach nicht möglich.

Ganz einfach, weil ich hier so gut wie alles alleine stemme. Mein Partner würde jetzt sagen: Ich koche doch auch und ich helfe doch auch im Haushalt! Und das stimmt, aber trotzdem ist das hauptsächlich meine Aufgabe. Genau wie die Bildung der Kinder (jetzt in Zeiten von Corona mehr denn je), die Bespaßung der Kinder, die Beaufsichtigung der Kinder. Neben meinem eigenen Leben natürlich und neben meinem Leben mit meinem Partner. Wir sind da so reingeschlittert in diese Aufteilung, die kaum noch änderbar scheint (die Hausfrauenfalle halt, hatte ich euch beschrieben, die “typische” Traditionalisierung nach der Geburt eines Kindes).

Schnell wird gesagt: Du hast dir das doch so ausgesucht. Du hast dich für zwei Kinder entschieden! Und: Es gibt doch Betreuungsmöglichkeiten! Schicke deine Kinder doch einfach den ganzen Tag in Kindergarten und Schule, dann kannst du doch trotzdem alles machen, vor allem für dich und hast nicht mehr so viel Verantwortung.

Aber das ist es nicht, was ich möchte, was ich brauche. Denn ich bin gerne mit meinen Kindern zusammen, auch das Homeschooling gefällt mir. Nur die Umstände, dass ich nebenbei noch ein dreijähriges Kind bespaßen soll und mich eigentlich gar nicht auf die Aufgaben der Großen konzentrieren kann, funktionieren halt nicht. Und wenn ich meine Kinder bei mir habe, kann ich nicht arbeiten, was für eine finanzielle Sicherheit hier in Deutschland aber unabdingbar ist. Wo wir auf DEN Punkt kommt, der schon so lange angekreidet wird und den auch ich hier herausschreien möchte: WARUM WIRD DIE BETREUUNG UND ERZIEHUNG VON KINDERN EINFACH NICHT WERTGESCHÄTZT? Weder durch Anerkennung, noch finanziell? Warum? Warum schaffen wir den Schritt nicht Mütter wieder aktiv einzubinden, und sie nicht an den Rand der Gesellschaft zu befördern.

Was ich mir also wirklich wünsche (was natürlich nicht heiß, dass ich mich über die selbstgebastelte Herzen meiner Kinder, die Blumen und den Kuchen nicht gefreut habe!) ist, dass Mütter gesehen werden. Das ihre Nöte und Ängste gesehen werden. Dass ihnen mehr Unterstützung angeboten wird, die auch zu ihnen und ihrem Lebensstil passt! Ich wünsche Müttern, die mit ihren Kindern eine Zeit zu Hause bleiben wollen, dies tun können, ohne Angst haben zu müssen, später mal an Altersarmut zu leiden. Ich wünsche Müttern, die nebenbei arbeiten wollen oder müssen, dass dies mit ihrer Familie vereinbar ist! Dass dieser ständige Spagat aufhört, der dazu führt, das man ein schlechtes Gewissen hat, egal was man macht! Ich wünsche uns allen, dass das, was wir machen gesehen und gewürdigt wird.

Denn ist eine großartige Leistung und so wichtig, denn immerhin haben wir zu Hause die Zukunft. So abgedroschen dies auch klingen mag, aber umso besser es unseren Kindern geht, umso sicherer ist ihre und damit auch unsere Zukunft. Ist es das nicht wert, mehr in Familie zu investieren?!

Hand in hand

Einladung zur Blogparade

Und nun möchte ich euch einladen mir zu erzählen oder zeigen, was ihr euch wünscht!

Unter dem Thema: Was ich mir als Mutter wünsche

würde ich gerne mehr von euch erfahren. Erzählt mir von euren Situationen, davon, was euch helfen würde! Vielleicht geht es euch ja ähnlich und ihr wünscht euch mehr Sicherheit und mal durchatmen zu können? Oder ihr seht das ganz anders? Vielleicht sind es doch auch “banale” Dinge wie mehr Zeit? Vielleicht habt ihr auch eine konkrete Idee, wie man Familien helfen, wie man Mütter entlasten könnte?!

Schreibt es mir! Entweder als Beitrag in eurem Blog, oder, wenn ihr keinen eigenen Blog habt in den Kommentaren oder per Nachricht an mich (ich kann auch gerne anonym oder in eurem Namen veröffentlichen!). Denn nicht nur ist geteiltes Leid halbes Leid, sondern es gibt so viele Unterschiedliche Situationen, in denen wir Mütter uns befinden, auch das muss anerkennt werden!

Die Blogparade endet am 10.06.2020, also in einem Monat!

Verlinkt eure beiträge hier in den Kommentaren, damit auch andere sie finden können. Und verlinkt mich doch bitte in eurem Beitrag, damit auch eure Leser von der Blogparade erfahren und sich umsehen können!

Ich freue mich auf eure Beiträge,

eure Jenny

Nachtrag: Ein Beitrag erreicht mich per Email, den möchte ich euch hier gerne verlinken. Katharina schreibt in ihrem Beitrag einen Brief an ihre Tochter mit ihren Wünschen. Hier gehts zum Beitrag.

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